Über die Generation Z wird viel geredet: arbeitsscheu, egoistisch, hypersensibel ... Welche dieser Klischees sind wahr? Lassen wir die Zahlen sprechen.
Generation
Die Generation Z ist ein grosses Thema in den Medien. Doch wie tickt sie wirklich? (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Generation Z wird in Statistiken zusammengefasst.
  • Die Zahlen zeigen: Die junge Generation hat den höchsten Bildungsstand jemals.
  • Somit tritt sie auch später in den Arbeitsmarkt ein und zieht später aus.
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Die Generation Z, geboren zwischen 1997 und 2012, ist aktuell ein heisses Thema in den Medien. Meinungen und Vorurteile gibt es zur Genüge, aber Zahlen sprechen die klarste Sprache. Die «Aargauer Zeitung» hat die Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) analysiert.

Hier sind drei zentrale Punkte erklärt:

1. Arbeit

Die Generation Z steigt durchschnittlich erst später ins Berufsleben ein als ihre Vorgänger. Bei ihr sind erst 13,4 Prozent aller 25-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt. Bei den Millennials (zwischen 1981 und 1995 geboren) waren es noch 16,2 Prozent.

Dafür ist die Generation Z studierter: 40 Prozent der Gen Z hat mit 25 Jahren einen tertiären Abschluss – zum Beispiel ein Studium. Das sind doppelt so viele, wie es noch bei der Generation X (zwischen 1965 und 1980 geboren) waren.

Wann bist du aus dem Elternhaus ausgezogen?

Vermutlich hat die Generation deshalb länger, um das elterliche Nest zu verlassen. Eine Studie des BFS zeigt: Bei den Jahrgängen 1978 bis 1987 ist bereits jede dritte Person mit 20 Jahren ausgezogen. Bei den jüngeren Jahrgängen ist es nur noch jede fünfte Person. Dabei sind allerdings Mitglieder der Gen Z und der Millennials gemeint.

2. Gesundheit

In Bezug auf Gesundheitsbewusstsein zeigt sich eine bestimmte Haltung bei allen jungen Generationen: Sie leben oft, ohne sich um ihre Gesundheit zu sorgen. Im Jahr 2022 gaben 20 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen an, dass sie ihre Gesundheit vernachlässigen.

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass das Bewusstsein für die eigene Gesundheit wieder zunimmt. 2012 war die eigene Gesundheit mehr Jungen egal als heute. Interessanterweise zeigt sich bei der Generation Z eine Angleichung des Gesundheitsbewusstseins zwischen Männern und Frauen. Trotzdem legen Männer immer noch weniger Wert darauf.

Uni St. Gallen Vorlesung
Die Generation Z hat mit 25 Jahren durchschnittlich einen höheren Abschluss als die Generationen zuvor.
Arbeit
Wahrscheinlich steigt sie deshalb auch später in den Arbeitsmarkt ein. (Symbolbild)
Arbeit
Bei der Generation Z sind erst 13,4 Prozent aller 25-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt. Bei den Millennials waren es noch 16,2 Prozent. (Symbolbild)
Mann mit Creme
In der Generation Z kümmern sich Männer mehr um ihre Gesundheit – aber immer noch weniger als die Frauen. (Symbolbild)
Junge mit Masken Corona
Die Pandemie ist für Junge sehr einschneidend gewesen – das hat auch ihr politisches Interesse verstärkt. (Archivbild)

Das Kondom ist die meistgenutzte Verhütung in der Generation Z. 2022 gaben 45 Prozent der Befragten an, Präservative als Hauptverhütungsmittel zu verwenden – doppelt so viele wie die Pille.

Vor 10 Jahren noch wurden die Pille und das Kondom gleich oft als Hauptverhütungsmittel eingesetzt. Es scheint sich dabei jedoch eher eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung zu handeln. Auch die älteren Generationen setzten heute mehr aufs Kondom.

3. Politik

68 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben 2022 an, an acht von zehn Abstimmungen teilzunehmen. Bei den Millennials waren es ganze 10 Prozent weniger, als sie in diesem Alter waren.

Dies ist einerseits auf die hohe Bildung der Generation Z zurückzuführen. Aber auch die Pandemie hat das politische Interesse der jungen Menschen entfacht. Gerade die Impf-Gesetze haben bei der Gen Z laut Politologe Michael Hermann einen tiefen Einschnitt hinterlassen.

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