Gastro-Suisse-Chef Casimir Platzer kämpft an vorderster Front gegen die Ausweitung der Zertifikatspflicht. Jetzt gibt er zu: Er selber ist auch nicht geimpft.
Casimir Platzer Coronavirus
Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse, ärgert sich fürchterlich über die Pläne des Bundesrats. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Casimir Platzer tritt seit kurzem als lautstarker Gegner der Zertifikatsausweitung auf.
  • Jetzt kommt heraus: Er selber ist auch direkt betroffen, denn er ist nicht geimpft.
  • Stargastronom Michel Péclard kritisiert dies.

Die Zertifikats-Gegner haben seit kurzem einen neuen, prominenten Fürsprecher: Gastro-Suisse-Präsident Casimir Platzer wettert lautstark gegen die geplante Zertifikats-Ausweitung durch den Bundesrat.

Jetzt ist klar: Dabei geht es ihm nicht nur um seine Branche. Denn Platzer selbst ist nicht geimpft, wie er in einem Interview mit «24 heures» zugibt. «Aus persönlichen Gründen», sagt er.

Platzer sauer

Im Gespräch warnt er dann auch erneut vor dem Beschluss, den der Bundesrat heute fällen soll. «Man hat den Eindruck, dass die Behörden den Ungeimpften alles wegnehmen wollen, was ihnen Freude bereitet – Kinos, Theater, Fitness.»

Und er sieht natürlich schwarz für die Gastronomie: «Ungefähr 45 Prozent der Bevölkerung ist nicht geimpft. Es ist offensichtlich, dass unsere Kundschaft abnehmen wird». Als Beispiel nennt er Frankreich und Italien, in welchen «erhebliche» Rückgänge bei Restaurant-Gästen zu beobachten seien, seit das Zertifikat obligatorisch ist.

Stargastronom Michel Péclard kritisiert Platzer

Einer, der sich nicht wie Platzer gegen die Ausweitung des Covid-Zertifikats sträubt, ist der Zürcher Stargastronom Michel Péclard. Erst kürzlich kritisierte Péclard den obersten Beizer für dessen Widerstand gegen die Corona-Massnahmen.

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Der Zürcher Star-Gastronom Michel Péclard. - peclard.net

Dass sich Platzer nun vor der gesamten Öffentlichkeit als ungeimpft «outet», sorgt bei Péclard für Kopfschütteln: «Ich weiss gar nicht was ich dazu sagen soll. Er sollte doch eigentlich als Vorbild vorangehen», sagt er zu Nau.ch.

Selbst wenn sich Platzer nicht impfen lassen wolle, «hätte er das nicht so kommunizieren sollen», meint Péclard. Auch den Zeitpunkt so kurz vor der nächsten Medienkonferenz des Bundesrats hinterfragt der Zürcher: «Das ist für mich wirklich unverständlich.»

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