Der ehemalige Leiter der Herzchirurgie des Unispitals Zürich steht vor Gericht. Sein Verteidiger fordert einen Freispruch.
Unispital Zürich
Das Unispital Zürich. (Archivbild) - Keystone

Der Verteidiger des ehemaligen Leiters der Herzchirurgie des Unispitals Zürich hat einen Freispruch gefordert. Dieser hätte keinen Nutzen davon gehabt, den Bericht zu fälschen, sagte er vor Gericht.

Der Verteidiger bezeichnete den Arzt als «Retter» der Herzchirurgie des Unispitals Zürich. Er habe in chaotischen Zuständen notfallmässig übernehmen müssen. Dass er bei seinem ersten Bericht in einem komplizierten System Fehler machte, sei kein Verbrechen.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien absurd, sagte der Beschuldigte. Die falschen Angaben im Bericht seien ein Versehen gewesen, die später korrigiert wurden. Es wäre zudem besser für ihn gewesen, wenn alle Operateure aufgeführt worden wären. So wäre die Verantwortung besser verteilt.

In einem langen Statement beschrieb der 67-jährige Beschuldigte die Zustände in der Herzchirurgie des Unispitals im Sommer 2020. Nach seinen Angaben hätten angeblich zwischen 2016 und 2020 150 Patienten, die bei Operationen starben, überleben können.

Vorwurf an den Vorgänger und Kritik an der Staatsanwaltschaft

Seinem Vorgänger machte er schwere Vorwürfe. Er habe das Vertrauen in den Rechtsstaat verloren, sagte der Arzt weiter. «Die Staatsanwaltschaft will die Wahrheit nicht finden», meinte er.

Sie habe sich auf ihn eingeschossen, er sei verleumdet worden, um «anderes unter den Teppich zu kehren». Diverse «Player» hätten ein Interesse gehabt, ihn schlechtzumachen.

Die Staatsanwaltschaft erschien nicht vor Gericht. Sie fordert eine bedingte Geldstrafe und eine Busse für den ehemaligen Leiter der Herzchirurgie. Das Gericht kündigte die Urteilseröffnung auf 11 Uhr an.

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