Die Benin Initiative Schweiz (BIS) geht in die zweite Phase. Finanziert wird diese vom Bundesamt für Kultur. Dabei wird die gemeinsame Forschung vertieft.
Alle Kunstwerke wurden offiziell zurückgegeben.
Benin-Bronzen werden Nigeria zurückgeschickt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Benin Initiative Schweiz (BIS) geht in die nächste Phase.
  • In dieser wird die gemeinsame Forschung verlängert und vertieft.
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Die sogenannte Benin Initiative Schweiz (BIS) geht in eine zweite Phase. Das heisst, die gemeinsame Forschung von Vertretern aus insgesamt acht schweizerischen Museen und aus Nigeria wird verlängert und vertieft. Finanziert wird diese zweite Phase vom Bundesamt für Kultur (BAK).

Im Rahmen dieser zweiten Phase sind gemeinsame Ausstellungsprojekte und neue Wege der internationalen Museumskooperation vorgesehen, wie das Museum Rietberg in Zürich und das Bernische Historische Museum am Mittwoch mitteilten.

Vorab wollen die Museen in der Schweiz ihre Forschungen zu ihren Beständen aus dem ehemaligen Königreich Benin, heute Nigeria, erweitern und vertiefen. Hintergrund davon ist, dass die Provenienzforschung der ersten Phase gezeigt hat: Ein grosser Teil der sogenannten «Benin-Bronzen» in hiesigen Museen werden als problematisch eingestuft.

96 Objekte in acht Schweizer Museen

Konkret befinden sich 96 Objekte aus dem Königtum Benin in insgesamt acht schweizerischen Museen. 53 dieser Objekte waren im Zug einer Militäraktion der Britischen Armee Ende des 19. Jahrhunderts geraubt oder sehr wahrscheinlich geraubt worden und sind dann in die schweizerischen Museumsbestände gelangt.

In der nun anstehenden zweiten Phase arbeiten schweizerische Vertreterinnen und Vertreter mit ihren nigerianischen Kolleginnen und Kollegen von Universitäten, Museen, dem Palast und Gilden zusammen. Dieser «umfassende Blick auf die Objekte von beiden Seiten ist neu und beinhaltet einen gegenseitigen Austausch von Wissen und Forschung», heisst es dazu in der Mitteilung.

Das BAK stellt für seine Finanzierung dieser zweiten Phase der BIS drei Bereiche in den Vordergrund. So sollen offene Forschungsfragen geklärt, neue Methoden zur Zusammenarbeit von Museen entwickelt und eine gemeinsame Ausstellung durchgeführt werden. Ziel der Ausstellung ist, die Perspektive von Nigeria zu stärken und dies einem breiten Publikum zu vermitteln.

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Benin-Bronzen in einem Museum. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die zweite Phase der BIS hat am 1. Juni begonnen und soll bis 31. Mai 2024 dauern. Während dieses Zeitraums wird das BAK die Arbeiten finanzieren.

Die beteiligten Museen in der Schweiz sind das Museum Rietberg in Zürich, das Bernische Historische Museum, das Museum der Kulturen in St. Gallen, das Musée d'ethnographie de la Ville de Genève, das Museé d'ethnographie Neuchâtel, das Museum der Kulturen Basel, das Museum Schloss Burgdorf und das Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Diese Häuser beherbergen jeweils zwischen drei und 21 Objekten aus dem Benin.

Im vergangenen Februar war der Forschungsbericht, der auf den Arbeiten der ersten Phase beruhte, veröffentlicht worden. Die acht beteiligten Museen zeigen sich offen «gegenüber dem Eigentumsübertrag» bei den 53 problematischen Objekten. Das bedeutet, die Häuser wären bereits, die Objekte an Nigeria zurückzugeben; es könnte auch so sein, dass die Objekte zirkulieren oder als Leihgaben in Schweizer Museen bleiben.

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