Mit den Grenzöffnungen ab Juni wird ein erster Anstieg des Luftverkehrs und erwartet. Der Flughafen Zürich und die Swiss präsentieren ihre Schutzmassnahmen.
Thomas Frick, COO Swiss. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dank den Grenzöffnungen nehmen verschiedene Airlines den Betrieb wieder auf.
  • Die Swiss wird zunächst nur einen Bruchteil ihres Flugangebots anbieten.
  • Sie verzichtet auf eine Maskenpflicht und setzt stattdessen auf Eigenverantwortung.

Am Flughafen Zürich planen verschiedene Fluggesellschaften in den nächsten Wochen ihr Flugangebot wieder deutlich auszubauen. Unternehmen wie die Swiss haben sich intensiv auf Schutz- und Hygienemassnahmen vorbereitet.

Zunächst nimmt die Swiss 15 bis 20 Prozent des ursprünglich geplanten Flugangebots auf. Zu den Destinationen gehören verschiedene Ziele im Mittelmeergebiet und europäische Zentren wie Paris, aber auch Langstrecken-Ziele.

Verstärkte Hygienemassnahmen an Bord

Auch bis Ende Jahr rechnet die Swiss nicht mit dem Normalbetrieb - die Rede ist von einer 50-prozentigen Auslastung. «Die Airline-Industrie ist über eine sehr lange Phase betroffen», sagt COO Thomas Frick gegenüber Nau.ch. «Von einem Normalbetrieb können wir erst sprechen, wenn weltweit ohne Restriktionen gereist werden kann», so Frick.

Ferien
Doch die nächsten Ferien sind bei vielen schon geplant: Die Fluggesellschaft Swiss etwa rechnet mit einer «sehr hohen» Nachfrage. - Keystone

Bis dahin müsse man mit der Wiederaufnahme des Betriebs sehr vorsichtig sein. An Board setzt die Swiss deshalb auf verschiedene Hygienemassnahmen. So empfiehlt die Airline ihren Fluggästen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an Board. Eine Maskenpflicht gibt es aber nicht.

Das wäre nur schwer umsetzbar, meint Frick. Stattdessen setzt die Swiss auf die Vernunft und Eigenverantwortung der Passagiere. Sowieso sei die Luft an Board so sauber wie in keinem Büro. «Das hat mit der vorteilhaften Luftzirkulation innerhalb der Maschine zu tun», erklärt Frick.

Zudem sitze man in einem Flugzeug einander nicht gegenüber, was das Risiko einer Ansteckung zusätzlich minimiert.

«Zweite Welle wäre fatal»

Auch wenn der Bundesrat erst gestern viele neue Lockerungen bekannt gegeben hat, gehen verschiedene Epidemiologen von einer zweiten Welle aus. «Bei einem identischen Lockdown wäre das für die gesamte Industrie fatal», ist sich Frick sicher.

Swiss Coronavirus
Der Boarding-Prozess wurde wegen des Coronavirus angepasst. - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Der COO der Swiss zeigt sich aber zuversichtlich, dass ein neuer Lockdown anders aussehen würde - zugunsten der Airline-Industrie. «Ich gehe davon aus, dass der Flugbetrieb mit entsprechenden Schutzmassnahmen aufrechterhalten werden könnte.» Erneute Einschränkungen wären aber unumgänglich, sieht auch Frick ein.

Putzroboter und Hygieneautomaten am Flughafen Zürich

Auch am Boden gibt es Änderungen: Die Unternehmen am Flughafen Zürich haben Massnahmen getroffen, um den Passagierprozess und das Fliegen künftig mit erhöhten Schutz- und Hygienemassnahmen auszugestalten.

Stefan Tschuldin, COO Flughafen Zürich. - Nau

Nebst erhöhten Reinigungsintervallen wurden über 200 Desinfektionsmittelspender in den Flughafenhallen verteilt. Zudem wurden neue Geräte angeschafft: Neu gibt es Putzroboter und Hygieneautomaten, an welchen Masken und Desinfektionsmittel gekauft werden können.

Auch wenn in den nächsten Wochen mit einem bescheidenen Passagieraufkommen gerechnet wird, ist der Flughafen Zürich auf höhere Auslastungen vorbereitet. «Mit den getroffenen Massnahmen kann das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum reduziert werden», ist Stefan Tschudin, COO des Flughafen Zürichs, überzeugt.

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