Feuerbestattung: Eine Reise durch die Geschichte der Schweiz

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Von der Christianisierung bis zur industriellen Einäscherung: Die Feuerbestattungspraxis in der Schweiz hat einen steinigen Weg hinter sich.

Krematorium Sarg Feuer Einäscherung
Bis zum heutigen Umgang mit Feuerbestattungen war es ein weiter Weg. (Symbolbild) - keystone

Die Feuerbestattung hat in der Schweiz eine wechselvolle Geschichte. Mit der Christianisierung verschwand die Verbrennung von Leichen. Die Erdbestattung setzte sich durch, wohl auch in Anlehnung an die Grablegung Jesu.

Erst im 18. und 19. Jahrhundert, mit zunehmender Besiedlungsdichte, wurde die Kremation wieder zu einem Thema, vorwiegend aus hygienischen, wirtschaftlichen und Platzgründen.

Dazu kam der technische Fortschritt, der eine «industrielle Abwicklung der Einäscherung» möglich machte, wie aus dem Historischen Lexikon der Schweiz hervorgeht.

Die Kirche und die Kremation

Gegner der Kremation fanden sich vor allem in kirchlichen Kreisen. Während die katholische Kirche Verbrennungen verbot, willigten die Reformierten nach langem Zögern ein.

1963 erlaubte dann auch die Katholische Kirche Kremationen.

Meist private Vereine leisteten Pionierarbeit und setzten sich für die Feuerbestattung ein. Das erste Krematorium der Schweiz entstand auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld und nahm 1889 den Betrieb auf.

Kampf um Akzeptanz: Der Weg zur Etablierung

In Bern wurde 1888 wurde die bernische Genossenschaft für Feuerbestattungen gegründet.1908 ging das Krematorium, das im Baurecht auf Boden des städtischen Bremgartenfriedhofs entstanden war, in Betrieb.

Die Genossenschaft ist bis heute für das Krematorium zuständig, die Stadt Bern für den übrigen Bremgartenfriedhof. Die Genossenschaft hat rund 300 Mitglieder, wie sie auf ihrer Internetseite schreibt. Im Todesfall eines Mitglieds werden die Kosten für Dienstleistungen des Krematoriums im Gegenwert des Anteilscheins übernommen.

Der 1864 geweihte Berner Bremgartenfriedhof ist der älteste der drei Berner Friedhöfe. Zu ihnen gehören auch der Schosshaldenfriedhof und der Friedhof Bümpliz.

Bekannte Persönlichkeiten: Wer ruht hier?

Die Stadtberner Friedhöfe sind längst nicht mehr nur ein Ort des Abschieds, sondern auch wichtige Ruhe- und Grünoasen in einer urbanen Umgebung. Alte Baumbestände prägen das Bild der weitläufigen, parkähnlichen Anlagen und auf den Wiesen weiden Schafe.

sind auch bekannte Persönlichkeiten begraben, etwa der Nobelpreisträger und Arzt Theodor Kocher oder Rosa Neuenschwander, eine Pionierin der Frauenbewegung. Auch Ovomaltine-Erfinder Albert Wander ist dort bestattet, Chansonnier Mani Matter oder das Berner Stadtoriginal Dällebach Kari.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #2028 (nicht angemeldet)

Bei 15 Millionen Volk kein Problem mehr ! Schwermuth

Weiterlesen

Friedhod
1 Interaktionen
Bern

MEHR AUS STADT BERN

Urnenhalle Friedhofsrestaurant
2 Interaktionen
«La Vie»
FC Breitenrain
2 Interaktionen
Cup-Duell gegen Thun
Wasserfallen Frau SP Ständerat
10 Interaktionen
Wasserfallen (SP)
Yb
10 Interaktionen
Nächster Ausfall