Sie sind immer wieder ein Ärgernis: Liegen gelassene Hundehaufen. Was das mit Corona und Handys zu tun hat.
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Hundehaufen sorgen immer wieder für Ärger. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Dass man die Häufchen seines Wauwaus entfernen sollte, ist eigentlich nicht neu.
  • Viele Halterinnen und Halter tun das aber nicht – das sorgt für Ärger.
  • Expertinnen und Experten sehen einen Zusammenhang mit Handys und der Pandemie.
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Hunde machen Häufchen – das ist für Halterinnen und Halter keine Überraschung. Dass sie das verrichtete Geschäft aber dann auch einpacken und entsorgen müssen, offenbar schon.

Immer wieder sorgt liegengelassener Hundekot für Ärger: Hausbesitzerinnen und -besitzer stellen Anti-Kot-Warnschilder auf ihre Rasen, Anwohnende fotografieren zurückgelassene Haufen und stellen sie hässig ins Netz.

Hundehaufen
Dieser Haufen ist einer von vielen, der für Ärger sorgt: Hier in Kölliken AG.
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Daran, dass es zu wenig Entsorgungsmöglichkeiten hat, liegt es aber nicht, sind sich Expertinnen und Experten einig.
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Für Hundecoachin Thalita Federle sind die Gründe klar: «Schlichte Ignoranz und Egoismus von immer mehr werdenden Hundebesitzern, fehlende Aufmerksamkeit und Bequemlichkeit.»
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Laut Hundecoachin Myriam Zehnder merken einige Halterinnen und Halter gar nicht, wenn ihr Hund sein Geschäft verrichtet – weil sie am Handy sind.
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Zudem gebe es viele schlechte Hundeschulen, die Halterinnen und Halter zu wenig sensibilisieren würden.
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Wenn etwas nicht klappt, sollte man sich beim Coach melden, rät Philipp Imboden: «Damit profitieren die Hundehalter von stressfreien Spaziergängen und die Allgemeinheit freut sich über gut e

«Für mich einfach immer wieder unbegreiflich, dass man als Hundebesitzer solche Riesen-Sch*issdreckhaufen liegen lässt!», nervt sich eine Aargauerin auf Facebook. «Und dann auch noch so nahe vom Robidog.»

Besitzer sind am Handy – und merken nicht, wenn Hund Haufen setzt

Aber warum landen so viele Häufchen am Strassenrand statt im Robidog? Fehlt es an Entsorgungsmöglichkeiten? «Sicher nicht», sagt Hundecoachin Myriam Zehnder zu Nau.ch.

«Es hat überall Robidogs oder Kehrichteimer mit Robidogsäcken. Meiner Meinung nach sind viele Leute einfach zu faul», so die Leiterin der Freiburger Hundeschule Sense.

Hinzu kommt: «Es gibt ganz viele Hundebesitzer, die machen alles andere auf dem Spaziergang, als sich mit dem Hund beschäftigen. Telefonieren oder Sonstiges – so, dass sie gar nicht wahrnehmen, wenn der Hund seinen Haufen setzt.»

Haben Sie einen Hund?

Ein weiteres Problem, das Zehnder sieht: «Es gibt so viele ‹schlechte› Hundeschulen, die ihre Kunden ganz bestimmt nicht für Achtsamkeit sensibilisieren.» Und das neue Hundegesetz im Kanton Freiburg verlange zwar eine Führbarkeitsprüfung, «aber Hundekot wird da nicht wirklich thematisiert.»

Coachin warnt: liegengelassener Kot führt zu Hundehass

Talitha Federle von der Berner Hundeschule «Dogs4life» nennt ähnliche Gründe für die vielen liegengelassenen Haufen: «Schlichte Ignoranz und Egoismus von immer mehr werdenden Hundebesitzern, fehlende Aufmerksamkeit und Bequemlichkeit. Viele Leute haben sich, vor allem während Corona, einen Hund angeschafft, ohne Weitsicht.»

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Die Konsequenzen von liegengelassenem Hundekot sind laut Federle: «Strengere Gesetze, Leinenpflicht, mehr Hundehasser, Giftköder.» (Symbolbild) - keystone

Zu wenig Robidogs gebe es ihres Erachtens nicht. «Man findet immer einen Weg – wenn man will.» Und auch an fehlender Aufklärung liegt es nicht, glaubt Federle.

«Es wird jedoch immer wieder Leute geben, die beratungsresistent sind. Leider ist diesen Leuten die Konsequenz nicht bewusst, oder egal: strengere Gesetze, Leinenpflicht, mehr Hundehasser, Giftköder.»

«Keine fremden Menschen anspringen lassen»

Philipp Imboden von der Hundeschule Wallis mahnt: «Jeder Hundehalter soll sich im Alltag so verhalten, dass sich niemand gestört fühlt von seinem Vierbeiner.»

Das heisst: «Mit Leine sichern, falls nicht gehorsam. Kot aufnehmen, nicht an jeder Hausecke markieren lassen. Keine fremden Menschen anspringen oder sonst belästigen lassen.» Falls das nicht klappt, sollte man sich Hilfe holen, so der Experte.

«Damit profitieren die Hundehalter von stressfreien Spaziergängen und die Allgemeinheit freut sich über gut erzogene Hunde. Ein Gewinn für alle.»

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