Fast ein Fünftel weniger Verkehr auf Nationalstrassen 2020
Dank Corona ging das Verkehrsaufkommen im letzten Jahr um rund 18 Prozent zurück. Es entsprach damit dem Niveau von 2010.

Das Wichtigste in Kürze
- Als im Frühling 2020 der Lockdown kam, ging das Verkehrsaufkommen drastisch zurück.
- Insgesamt sank es über das Jahr hinweg um rund 18 Prozent.
- Die Anzahl Staustunden sank gemäss Astra um gut einen Drittel.
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen haben sich im letzten Jahr auch auf die Nutzung des Nationalstrassennetzes ausgewirkt: Das Verkehrsaufkommen ging um rund 18 Prozent zurück. Es entsprach damit dem Niveau von 2010.
Die Anzahl Staustunden sank um gut einen Drittel, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Freitag weiter mitteilte. Das Nationalstrassennetz sei 2020 aufgrund der Umsetzung des Neuen Netzbeschluss (NEB) um rund 400 Kilometer gewachsen.
Fahrkilometer gingen im Vorjahresvergleich um 17,6 Prozent zurück
25,4 Milliarden Fahrzeugkilometer wurden im letzte Jahr laut Astra auf dem Nationalstrassennetz zurückgelegt. Ohne die NEB-Strecken seien es 22,9 Milliarden Fahrzeugkilometer gewesen. Das entspreche im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 17,6 Prozent.
«Am markantesten war der Rückgang in der ‹Ersten Welle› im Frühling», schreibt Astra. Im Sommer war die Verkehrsbelastung vorübergehend wieder auf dem Vorjahresniveau. In der «Zweiten Welle» kam es zu einem neuen Rückgang, der aber deutlich geringer ausfiel als im Frühling.

Die für 2020 erfassten Staustunden auf dem bestehenden Netz (ohne NEB-Strecken) reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um gut einen Drittel. Die Entwicklung der Staustunden sei wie bei den zurückgelegten Fahrzeugkilometern in Wellen verlaufen.
Im April sei das Nationalstrassennetz fast staufrei gewesen. Im Sommer entsprach die Stausituation dem gewohnten Muster und überschritt im September – trotz Corona – das Vorjahresniveau. Ab November 2020 fiel sie wieder auf ein niedrigeres Niveau.
2719 Staustunden erfasst
Auf den NEB-Strecken wurden 2719 Staustunden erfasst. Damit belief sich ihr Anteil an der Gesamtstauzeit auf 12 Prozent. Das entspricht laut Astra etwa ihrem Fahrleistungsanteil von knapp 10 Prozent.
Für die Jahre 2020 bis 2024 definierte Astra Massnahmen, um den Verkehr flüssiger zu machen. Dazu gehöre etwa die Geschwindigkeitsharmonisierung.
Seit dem 1. Januar seien das Reissverschlussprinzip sowie das Bilden der Rettungsgasse Pflicht, und das Rechtsvorbeifahren an Kolonnen sei erlaubt. So könne der Verkehr auf allen Spuren besser fliessen.