Im Internet boomt das Geschäft mit gefälschten Produkten. Schweizer Zölle haben deshalb 2019 deutlich mehr Sendungen aus dem Verkehr gezogen als im Vorjahr.
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Schweizer Zöllner haben derzeit viel zu tun - doch es fehlt an Personal. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Zollstellen zogen 2019 über 2900 Sendungen mit Handelsware aus dem Verkehr.
  • Grund für die hohe Zahl ist unter anderem ein Fälschungsboom im Internet.
  • Die meisten Fälschungen von Handelsware stammten dabei aus China.

Die Schweizer Zollstellen haben im letzten Jahr über 2900 Sendungen mit Handelsware im Wert von knapp 32 Millionen Franken aus dem Verkehr bezogen. Das sind 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund ist der Fälschungsboom im Internet.

2905 Sendungen sind an einer der Schweizer Zollstellen im Jahr 2019 abgefangen worden, wie aus der Statistik Immaterialgüterrecht der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hervorgeht, auf die Stop Piracy, die Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie, am Donnerstag in einer Mitteilung hinwies. Die beschlagnahmten Waren hatten einen Handelswert von 31,8 Millionen Franken.

Fälschungen kommen grösstenteils aus China

Neben dem Fälschungsboom im Internet sind für den Anstieg laut Stop Piracy auch die gezielten Kontrollaktionen der EZV verantwortlich. In den letzten fünf Jahren hätten sich die Kleinsendungen aus Asien versechsfacht, heisst es in der Mitteilung.

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Uhren gehören zu den meistgefälschten Produkten. (Symbolbild) - Pixabay

Nach wie vor am beliebtesten für Fälschungen sind Taschen und Portemonnaies (43,4 Prozent) sowie Uhren und Schmuck (42,9 Prozent). Aber auch Körperprodukte und Mobiltelefonie werden zunehmend gefälscht. Die meisten Fälschungen von Handelsware kommen aus China (45,7 Prozent), Hongkong (24,8 Prozent) sowie dem EU-Raum (15,5 Prozent).

Immer mehr Fake-Shops

Die Zahl der Fake-Shops im Internet steige, heisst es weiter. Es gebe bereits Markeninhaber, die ihre Produkte nicht mehr über Online-Marktplätze anbieten wollten, weil dort auch Produktekopien feilgeboten würden.

Stop Piracy appelliert in der Mitteilung an die Selbstverantwortung der Konsumentinnen und Konsumenten. Bei sogenannten Schnäppchen gelte es, immer kritisch hinzuschauen und sich nicht von günstigen Preisen blenden zu lassen.

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