Die Taskforce nimmt eine Aussage vom letzten Point de Presse zurück, wonach die Fallzahlen tiefer seien, als in einem Modell dargestellt. Sie sind sogar höher.
Die gesamte Pressekonferenz der Taskforce. Der entsprechende Abschnitt beginnt nach 9 Minuten und 20 Sekunden.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taskforce nimmt via Twitter eine Aussage vom gestrigen Point de Presse zurück.
  • Sie hat bei einem Modell zu den Virus-Mutationen die Zahl der Fälle nicht addiert.
  • Die Fallzahlen sind eigentlich höher statt tiefer wie vom Modell prognostiziert.

Gestern Dienstag lud die Taskforce zu einem Point de Presse, um über den aktuellen Stand der Corona-Pandemie in der Schweiz zu informieren. Ganz zuoberst auf der Traktandenliste stand die Ausbreitung der neuen Corona-Mutationen, insbesondere der Briten-Variante B117.

Martin Ackermann
Martin Ackermann, Präsident National COVID-19 Science Task Force. - Keystone

Direkt nach der Einleitung durch Virginie Masserey übernahm darum Martin Ackermann, Präsident der Covid-Taskforce. Dieser präsentierte den Journalisten ein Modell, welches den bisherigen und zukünftigen Verlauf der hochansteckenden Briten-Mutation im Verhältnis zu den anderen Virenstämmen darstellen sollte.

Dann verglich Ackermann das Modell mit den tatsächlichen Fallzahlen aus der Schweiz. Im dann gezeigten Resultat waren die Infektionen tiefer als vom Modell prognostiziert. Ackermann wertete das als Zeichen, dass die eingeführten Massnahmen vom 18. Januar Wirkung zeigten.

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Diese Grafik zeigte die Taskforce am Point de Presse. Gut sichtbar, die aktuellen Fallzahlen (Grüner Strich) liegen unter dem vom Modell prognostizierten Verlauf. - Youtube.com

Taskforce addierte Fälle nicht

Nur unterlief der Taskforce dabei ein Denkfehler, wie sie am späten Mittwochabend auf Twitter zugibt. Denn die Aussage, dass die Fallzahlen tiefer als in der Modellierung sind, trifft gar nicht zu. In der Grafik sind die Britenmutation und die anderen Stämme nicht als Summe, sondern einzeln dargestellt. Die tatsächliche Summe der Fallzahlen ist darum nicht tiefer als vom Modell prognostiziert, sondern höher.

Im wissenschaftlichen Update wurde die Grafik mittlerweile angepasst. Man bedaure den Fehler, schreibt die Taskforce. Zweifel am Modell sollen über den Fauxpas aber nicht aufkommen: «Die Entwicklung der Fallzahlen stimmt über den gesamten Zeitraum bis zum 6. Februar gut überein mit der Modellierung», so die Taskforce weiter.

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