Zurzeit werden alle Kampfjets des Typs F/A-18 der Schweizer Luftwaffe überprüft. Bis jetzt wurden 15 weitere Risse entdeckt.
Kampfjets F/A-18
An einem Kampfjet des Typs F/A-18 werden in einem Hangar Kontrollarbeiten durchgeführt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 9. Oktober wurden Risse an einem Scharnier bei einem F/A-18-Kampfjet entdeckt.
  • Nun werden alle 30 Kampfjets der Schweizer Luftwaffe überprüft.
  • Inzwischen sind die Klappen von elf Jets geprüft; 15 Scharniere wiesen Risse auf.

An 30 Kampfjets des Typs F/A-18 der Schweizer Luftwaffe werden zurzeit die Scharniere der Landeklappen überprüft. Auslöser für die Überprüfung war die Entdeckung eines Risses an einem Landeklappen-Scharnier bei einer McDonnell Douglas F/A-18 am 9. Oktober bei einer Kontrolle.

Als Sofortmassnahme ordnete der Kommandant der Luftwaffe an, alle 30 Maschinen zu begutachten. Auch gilt eine Flugeinschränkung: Die F/A-18 müssen mindestens 1000 Meter über Grund fliegen.

Bisher sind die Landeklappen von elf Maschinen überprüft worden. Entdeckt wurden dabei 15 Scharniere mit Rissen. Kaj-Gunnar Sievert, Sprecher der Rüstungsbehörde Armasuisse, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Meldung der Tamedia-Zeitungen von heute Samstag.

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Eine McDonnell Douglas F/A-18. (Archivbild) - Keystone

Wie viele der schon geprüften F/A-18 Schäden aufweisen, konnte Sievert nicht sagen. Jedes Flugzeug habe an seinen beiden Landeklappen je zwei Scharniere, rechnete er dazu vor. Davon könnten keines bis alle vier schadhaft sein.

Bis wann auch die verbleibenden 19 Kampfjets geprüft sind, lässt sich nach Angaben von Sievert nicht sagen. Ebenfalls offen ist, bis wann die Ausbesserung der schadhaften Scharniere erfolgt sein wird.

Vorführungen mit den Kampfjets abgesagt

Aufgrund der vor gut einer Woche entdeckten Risse mussten am 10. Oktober geplante Vorführungen mit den McDonnell Douglas F/A-18 auf der Axalp kurzfristig abgesagt werden. Flugvorführungen mit Bordkanone und Flugdemonstrationen in Bodennähe müssen bis zum Ende der Überprüfung ausfallen. Für den Luftpolizeidienst stehen die F/A-18 aber dennoch zur Verfügung, wie das VBS bereits damals betont hatte.

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Bild von der Flugdemonstration mit den Kampfjets auf der Axalp im Oktober 2018. - Keystone

Es war nicht das erste Mal, dass an den Kampfjets Risse bemerkt wurden: Schon Anfang Februar 2018 musste die Luftwaffe fünf F/A-18 wegen Rissen an den Flügelklappen rund einen Monat lang grounden. Auch damals wurde die Flotte einer Überprüfung unterzogen.

Im Februar 2019 wurde an einem Strukturteil im oberen Rumpf eines F/A-18C ein Riss entdeckt. Die Luftwaffe liess wiederum alle Maschinen überprüfen. Es wurden keine weiteren Risse festgestellt.

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