Stadt Zürich

Event-König boykottiert Zürcher Kongresshaus wegen neuer Miete

Marie Augustin
Marie Augustin

Zürich,

Das Zürcher Kongresshaus erhöht seine Abendmiete um 60 Prozent. Event-König Thomas Dürr will da nicht mitspielen – und schaltet seinen Anwalt ein.

Event-König Zürich Kongresshaus Miete
Thomas Dürr weigert sich, die neue Miete im Kongresshaus zu akzeptieren. (Archivbild) - keystone / YouTube/Ferris Bühler Communications

Das Wichtigste in Kürze

  • Thomas Dürr organisiert gut die Hälfte aller Entertainment-Shows im Zürcher Kongresshaus.
  • Nun erhöht jenes seine Abendmiete von 14'200 auf 23'000 Franken.
  • Dürr kritisiert, dass Kultur damit nicht gefördert, sondern verhindert würde.

Er gilt als «König der Eventbranche»: Thomas Dürr (58) organisiert rund die Hälfte aller Entertainment-Shows im Kongresshaus Zürich. Insgesamt veranstaltet der Event-Meister jährlich 300 landesweite Shows mit Grössen wie Rammstein, Coldplay, Helene Fischer und Beyoncé.

Doch nun boykottiert Dürr das Kongresshaus, wie der «Sonntagsblick» berichtet. Der Grund: Eine Mieterhöhung, die es in sich hat.

Denn statt der bisherigen 14'200 Franken pro Veranstaltungsabend, fordert das Kongresshaus nun 23'000 Franken. Die Erhöhung um 60 Prozent ist für den 58-Jährigen absolut unverständlich.

Kongresshaus hat jahrelang draufgezahlt

Zwar bietet ihm das Kongresshaus einen «Sonderpreis» von 18'500 Franken, doch auch den sieht Dürr als «völlig überrissen» an.

Das Musical Theater Basel «bietet gleich viel Platz, kostet aber nur 9500 Franken pro Abend», vergleicht er.

Kongresshaus Zürich Dürr Miete
«Schwanensee» wird seit rund 30 Jahren im Kongresshaus aufgeführt. Im Januar wird das Ballett zum letzten Mal zu sehen sein - Dürr boykottiert den Veranstaltungsort. (Archivbild) - keystone

Der CEO des Kongresshauses, Michel Loris-Melikoff, betont im «Sonntagsblick» derweil: Mit dem bisherigen, seit 2021 unveränderten Preis, habe das Kongresshaus jahrelang Minus gemacht. Um kein Geld mehr zu verlieren, sei die Erhöhung also notwendig.

Dürr erklärt, dass er eine solche Mieterhöhung auf die Ticketpreise umlegen müsste. Das sei für viele Besuchende nicht tragbar, welche dann fernblieben. Die Shows wären somit nicht mehr rentabel.

Preiserhalt als Aufgabe der Stadt?

Er fordert die Stadt Zürich auf, einzugreifen. «Die Zürcher Regierung sollte Kultur fördern, nicht verhindern», hält Dürr fest. Die Stadt hält 81,7 Prozent an der Kongresshaus AG.

Würden dich höhere Ticketpreise davon abhalten, eine Show im Kongresshaus zu besuchen?

Gleichzeitig prüft er juristische Schritte gegen das Kongresshaus und hat einen Anwalt eingeschaltet.

Unter anderem wirft Dürr dem Kongresshaus vor, gegen die Eigentümerstrategie der Stadt zu verstossen. Jene schreibt vor, dass die AG sich «als führender Schweizer Ort für Kongresse, Messen und Veranstaltungen» positioniert.

Das geschehe jedoch nicht, da der Raum für Kulturveranstaltungen im Kongresshaus schrumpfe.

Das Präsidialdepartement der Stadt Zürich teilt diese Meinung allerdings nicht, wie es gegenüber dem «Sonntagsblick» äussert.

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