Guy Parmelin wehrte sich gegen die Vorwürfe, er habe ETH-Forschern einen Maulkorb verpasst. Nun widerspricht aber die Eawag-Direktorin dem Bundesrat.
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Janet Hering, Direktorin des ETH-Wasserforschungsinstituts Eawag, widerspricht Guy Parmelin. - ETH Zürich/Giulia Marthaler
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem internen Memo hatte Guy Parmelin ETH-Forschern einen Maulkorb verpasst.
  • Der SVP-Bundesrat wehrte sich auf Twitter und in einem Interview dagegen.
  • Janet Hering, Verfasserin des Memos, widerspricht ihm und hält an ihren Aussagen fest.

Hat Guy Parmelin nun ETH-Forschern einen Maulkorb verpasst oder nicht? Geht es nach Parmelin, stimmen die Vorwürfe nicht. Nun meldet sich aber Janet Hering, Direktorin des ETH-Wasserforschungsinstituts Eawag zu Wort. Und widerspricht dem Bundesrat.

Am Montag wurde publik, dass Parmelin ein Faktenblatt der ETH Zürich zum Thema Pestizide unter Verschluss gehalten haben soll. Und Eawag-Forschern einen Maulkorb verpasst haben soll. Das ging aus einem internen Memo hervor, das dem «Blick» vorlag.

Guy Parmelin wehrte sich gegen die Vorwürfe – zuerst auf Twitter, dann noch in einem Interview mit dem «Blick». Er stellte klar: Er habe niemals beim Eawag interveniert oder einen Maulkorb verhängt.

Eawag-Direktorin wehrt sich

Das sieht Janet Hering, die das Memo verfasst hatte, überhaupt nicht so. Gegenüber dem «Blick» erklärt sie, dass sie an ihren Aussagen festhält. Die gebürtige Amerikanerin gibt zu, dass ihre Französischkenntnisse zwar nicht hervorragend seien.

Sie habe sich aber «alle Mühe gegeben», ihr «Verständnis der Diskussion exakt wiederzugeben». Hering muss auch einigermassen Französisch verstehen können, um eine zweiseitige Zusammenfassung zu schreiben.

ETH-Präsidentin nahm Gespräch anders wahr

Das Memo wurde zudem zuerst an ETH-Interimspräsidentin Beth Krasna gesendet. Krasna bestätigt, dass sie das Dokument erhalten und kommentiert hat. Sie will aber nicht ausführen, was sie angemerkt hat. Über die Medienstelle lässt sie ausrichten, dass sie das Gespräch anders wahrgenommen habe als Hering.

Hering sagt indes weiter, sie habe die Interimspräsidentin gebeten, die erste Version zu überprüfen. Krasna habe das auch getan und erhielt anschliessend auch die überarbeitete Version. «Da sie nicht intervenierte, ging ich davon aus, dass sie keine weiteren Bedenken hat zum Inhalt des überarbeiteten Dokuments», sagt Hering.

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