Hunde könnten laut englischen Forschern das Coronavirus erschnüffeln. Auch Mr. Corona und Hunde-Freund Daniel Koch blickt gespannt auf die Forschung.
Daniel Koch
Daniel Koch arbeitet nun nicht mehr beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In England könnten schon bald Hunde am Flughafen Corona-Infizierte erschnüffeln.
  • Mr. Corona Daniel Koch hält das auch in der Schweiz für möglich.
  • Doch das zuständige Bundesamt winkt ab.

Das Tropeninstitut in der britischen Hauptstadt London verfolgt einen neuen Ansatz zur Erkennung von Corona-Infizierten. Hunde sollen am Geruch von Menschen erkennen, ob eine Infektion mit Covid-19 vorliegt.

Auch in der Schweiz wäre ein solcher Einsatz der Vierbeiner denkbar, wie Daniel Koch, ehemaliger Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten des BAG festhält. «Es ist sicher ein spannender Ansatz», so Koch zu Nau.ch.

Einsatz von Hunden «durchaus denkbar»

Der nun pensionierte Corona-Sonderbeauftragte erklärt: «Es gibt bereits Hunde, die Krankheiten erschnüffeln können.» Ob dies jedoch auch beim Coronavirus funktioniere, müsse die Forschung erst noch klären.

Für Hundebesitzer Koch dürfte die Frage natürlich besonders interessant sein. Mit seinen Hunden verbunden betreibt er Canicross, eine Art Geländelauf.

Daniel Koch
Daniel Koch ist ein Hundenarr. - Screenshot / SRF

Das Londoner Institut für Tropenforschung rechnet damit, dass die Hunde bis Jahresende beispielsweise an Flughäfen eingesetzt werden können. Ein Tier könnte pro Stunde ungefähr 250 Reisende kontrollieren, indem an den Füssen geschnüffelt wird.

Auch Daniel Koch sieht darin den Hauptzweck. «Es ist durchaus denkbar, dass die Hunde für die Filterung gebraucht werden.» Dieser Meinung ist auch Hundetrainer Andreas Rogger, Geschäftsführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft. Er hält ein Training für machbar, doch habe man bislang noch keinen Auftrag erhalten, wie er am Mittwoch gegenüber Nau.ch schilderte.

Bund nicht begeistert

Anders tönt es beim Bundesamt für Gesundheit, dem ehemaligen Arbeitgeber von Koch. Dieses verweist auf das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), welches für einen Hundeeinsatz verantwortlich wäre.

Dieses teilt mit: «Wir sind der Ansicht, dass es derzeit unrealistisch ist, in der Praxis einen hundebasierten Ansatz zu entwickeln.» Es sei zu teuer und zu komplex eine solche Schulung zu entwickeln.

Ob Hundebesitzer Koch nun seine Hunde auf das Erschnüffeln von Corona-Infizierten trainieren lässt? «Meine Hunde sind nicht geeignet als Corona-Schnüffler, daher nein», schmunzelt Koch.

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