Der Kanton Luzern will die Vorschriften für Restaurantbesitzer lockern. Bald sollen sie selber darüber entscheiden können, ob sie Unisex-Toiletten führen wollen. Parteien von Links bis Rechts unterstützen den Vorstoss – mit unterschiedlichen Motiven.
Gang zur Toilette: Das Restaurant «Anker» hatte die Unisex-Diskussion ausgelöst.
Gang zur Toilette: Das Restaurant «Anker» hatte die Unisex-Diskussion ausgelöst. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unisex-Toiletten in Restaurants sind in Luzern verboten.
  • Dies ändert sich am 1. Juli.
  • Fortan dürfen Restaurantbesitzer selber darüber entscheiden, ob sie in ihrem Haushalt geschlechtergetrennte WCs haben.

Ab dem 1. Juli soll es in Luzerner Restaurants möglich sein, dass Männer und Frauen sich die Toiletten teilen. An diesem Tag tritt nämlich die Anpassung der Gastgewerbeverordnung in Kraft. Die geplante Vorschriftsänderung des Kantons wurde den Parteien für Stellungsnahmen vorgelegt. Überraschende Resonanz: Unisex-Toiletten treffen auf breite Zustimmung von Links und Rechts, wie das Onlinemagazin «Zentralplus.ch» berichtet.

Zeichen der Toleranz

Dabei gestalten sich die Gründe für das positive Feedback je nach Partei unterschiedlich. Die FDP argumentiert, die Neuerung sei gut für Betriebe, weil der Branche so weniger Steine im Weg liegen würden. Die Grünliberalen hingegen sehen darin ein Zeichen der Toleranz gegenüber Transmenschen, Väter unterwegs mit kleinen Töchtern oder Frauen mit einem pflegebedürftigen Vater. CVP und SVP gaben sich ebenfalls einverstanden.

Die Unisex-Toilette im Restaurant Anker von Innen.
Die Unisex-Toilette im Restaurant Anker von Innen. - keystone

Ursprung im Anker

Die Legalisierung von Unisex-Toiletten in der Region geht ursprünglich zurück auf eine Kontroverse im Jahr 2016. Das Restaurant Anker am Pilatusplatz hatte nach einer Sanierung gleichgeschlechtliche WCs eingeführt. Da dies jedoch nicht erlaubt war, stand kurze Zeit später die Kripo vor der Tür. Aufgrund der politischen Debatte ist das Verfahren aber momentan sistiert.

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