Die Villa Wolfensberg gehörte früher Hugo Erb, dem Grossvater von Rolf Erb. Nun wurde sie von einer Winterthurer Immobilienfirma für 2,9 Millionen ersteigert.
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Die Villa Wolfensberg in Winterthur gehört zu den letzten Objekten aus der Konkursmasse von Rolf Erb. Nun soll sie versteigert werden. - sda - Konkursamt des Kantons Thurgau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Villa Wolfensberg von Hugo Erb wurde verkauft.
  • Beim Käufer handelt es sich um die Winterthurer Firma Leemann und Bretscher.
  • Sie bezahlten 2,9 Millionen Franken für das Gebäude.

Die Villa Wolfensberg gehörte einst Hugo Erb. dem Grossvater von Rolf Erb. Nun wurde sie verkauft: Die Immobilienfirma L+B hat das Gebäude am Donnerstag für 2,9 Millionen Franken ersteigert.

Die Immobilienfirma Leemann und Bretscher (L+B) mit Sitz in Winterthur baute in der Region schon zahlreiche Grossüberbauungen. Was L+B-Chef Robert Hofer mit seiner neuen Villa hoch über Winterthur vorhat, ist noch offen. Ein Abriss sei nicht sicher, sagte er gleich im Anschluss an die Versteigerung.

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Die Villa Wolfensberg von Rolf Erb wurde nun für 2,9 Millionen versteigert. - Keystone

Er wisse selber nicht, was er nun damit machen wolle. Seine Frau habe ihm gesagt, er solle den Mist bloss nicht kaufen. «Aber mir geht es darum, dass die Villa in Winterthurer Händen bleibt.»

Drei Jahre im Internet ausgeschrieben

Drei Jahre lang war die Villa im Internet zum Verkauf angeboten – und wurde zum Ladenhüter. Niemand wollte das Haus, in dem die Auto-Importeuren-Familie Erb lebte. Patron Hugo Erb starb 2003, seither steht das Anwesen aus dem Jahr 1937 leer und verlottert.

Bei der Versteigerung war das Interesse dann aber plötzlich gross. Der Verkaufspreis von 2,9 Millionen liegt deutlich über dem Schätzpreis von 2,2 Millionen Franken.

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Kaufwillige vor dem Eingang der Versteigerung der Villa Wolfensberg. - Keystone

In Winterthurer Händen bleibt auch ein Waldstück gleich hinter der Villa. Dieses holte sich für 72'000 Franken ein Spross der Bier-Dynastie Haldengut. Sein Grossonkel hatte die Villa einst gebaut. Das Anwesen «zurückzuholen» kam für den Haldengut-Spross am Donnerstag aber nicht in Frage.

Die Stadt Winterthur kam bei der Versteigerung ebenfalls zum Zug. Sie sicherte sich für 8000 Franken 25 Aren Landwirtschaftsland, die direkt neben der Villa liegen.

Wirtschaftspleite von Rolf Erb

Das Interesse an der öffentlichen Versteigerung war gross. Rund 200 Personen kamen an den Anlass, wobei aber längst nicht alle mitboten. Die grosse Mehrheit waren Zuschauer, welche die zweitgrösste Wirtschaftspleite der Schweiz seit Jahren mitverfolgen.

Im März 2019 konnte das Thurgauer Konkursamt bereits Schloss Eugensberg von Rolf Erb in Salenstein verkaufen. Samt Umschwung ging es an den Innerschweizer IT-Unternehmer Christian Schmid. Der Mindestpreis lag bei 35 Millionen Franken, der genaue Verkaufserlös wurde nicht bekannt gegeben.

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