Der mit 25‘000 Franken dotierte Forschungs-Förderungspreis 2020 der Schweizerischen Epilepsie-Liga geht an Francesco Capecchi und Lukas Imbach. Die beiden Mediziner testen am Universitätsspital Zürich in einem Pilotprojekt akustische Stimulation im Schlaf.
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Elektroden zur Messung von Gehirnströmen (EEG) sind bei einer an Epilepsie erkrankten Patientin auf der Kopfhaut befestigt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue Behandlungsansatz kommt ohne Operation aus, wie es in einer Mitteilung der Epilepsie-Liga vom Donnerstag heisst.

Er arbeitet mit Stimulation durch Geräusche anhand eines nächtlichen Dauer-EEGs, der Methode zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns.

Ein Drittel der 70‘000 bis 80‘000 von Epilepsie Betroffenen in der Schweiz haben trotz medikamentöser Behandlung immer wieder Anfälle, häufig nachts.

Mit Hilfe eines hochmodernen Hirnstrommessgeräts untersucht das Projekt mit dem Titel «Modulation of epileptic activity by closed-loop acoustic stimulation during sleep – a pilot study», ob Tonsignale im richtigen Moment die epileptische Aktivität verringern können. «Closed-loop» bedeutet, dass die Töne in einem geschlossenen Kreislauf auf das gemessene EEG reagieren.

Neu sollen diese Töne genau dann zu hören sein, wenn im Tiefschlaf die sogenannten Delta-Wellen zu steigen oder aber zu sinken beginnen. Dies, so die Hypothese der Studie, erlaubt es, die nächtliche epileptische Aktivität zielgenau zu modulieren.

«Zunächst geht es um eine Pilotstudie, in der wir erstmals an Erwachsenen untersuchen, ob die Methode sicher und grundsätzlich sinnvoll ist», wird Lukas Imbach zitiert, unter dessen Leitung das Projekt läuft. Im nächsten Schritt hoffen die beiden mit dem Förderungspreis ausgezeichneten Forscher dann, damit die Zahl schlafgebundener Anfälle in einer grösseren Patientengruppe senken zu können.

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