Das Tourismus-Unternehmen um den Engadin und St. Moritz hat den eigenen Chef gekündet. Nun packt der Verwaltungspräsident aus.
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Engadin St. Moritz Tourismus steht in der Kritik. (Themenbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Engadin St. Moritz Tourismus AG (ESTM) hat ihren CEO entlassen.
  • Grund ist, unter anderem, ein Defizit von rund 600'000 Franken.

Seit September 2019 sind Gerüchte über die Bündner Tourismus-Firma im Umlauf. In einem Medienstatement gab die Engadin St. Moritz Tourismus AG (ESTM) damals bekannt, das Arbeitsverhältnis mit dem eigenen CEO gekündet zu haben. Ausserdem bot der gesamte Verwaltungsrat letzten Frühling den Rücktritt an.

Grund für die Entlassung sei eine «unterschiedliche Auffassung über die künftige Unternehmensführung».

Finanz-Mangel im Engadin

Dann kam im Dezember 2019 eine weitere Überraschung: Die Engadin St. Moritz Tourismus AG muss ein Defizit von rund 600'00 Franken vorweisen. Nun packt der Verwaltungspräsident Marcus Gschwend aus.

In einem Interview mit der «Südostschweiz» erklärt Gschwend, das Defizit sei auf «mangelnde Führung durch den CEO» zurückzuführen. Der ehemalige CEO Gerhard Walter habe seine Kompetenzen überschritten und Reglemente nicht eingehalten.

10'000 Franken pro Monat für Social Media

Im Interview erwähnt Gschwend zum ersten Mal konkrete Gründe für die Entlassung von Walter. Dieser habe die ESTM in eine finanzielle Notlage getrieben.

So habe Walter zum Beispiel eine Berliner Agentur zur Bewirtschaftung der persönlichen Social Media Accounts angeheuert. Dies habe etwa 10'000 Franken im Monat gekostet, auf Kosten der eigenen Firma. Dies habe er ohne entsprechende Budgetierung, sowie ohne das Wissen der Geschäftsleitung.

Aus den Fehlern sollte aber gelernt werden. Gschwend erklärte auch, was er in Zukunft anders machen würde. «Ich würde dem CEO nicht mehr so viel Vertrauen entgegenbringen und noch mehr kritische Fragen stellen.»

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