Nach dem Urteil des Bundesgerichts zur UBS sind SVP-Politiker empört: Einer der Richter ist selbst SVP-Mitglied. Nun fordert die Partei Konsequenzen.
Richter SVP Politiker Aeschi
Thomas Aeschi spricht während der Nominationsversammlung für die National- und Ständeratswahlen der SVP Kanton Zug (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP ist empört über das UBS-Urteil des Bundesgerichts.
  • Die Bank muss die französischen Behörden 45'000 Datensätze von Kunden einsehen lassen.
  • Einer der Richter, die dies befürworteten, ist SVP-Mitglied.

Das Bundesgericht hat entschieden: Die UBS muss 45'000 Datensätze ihrer Kunden den französischen Behörden zur Verfügung stellen. Drei von fünf Richter des zuständigen Gremiums stimmten dem Vorhaben am Freitag zu. Dies, obwohl Frankreich gemäss der «Sonntagszeitung» keine belastenden Hinweise gegen UBS-Kunden habe vorweisen können.

Nun sind die Bürgerlichen empört. Insbesondere die SVP. Denn: Einer der Richter, die dafür stimmten, gehört selbst der SVP an. Thomas Aeschi, Fraktionspräsident der Partei, sagte zur Zeitung: «Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob wir Bundesrichter unserer Partei wiederwählen wollen, wenn sie in keiner Weise unser Gedankengut vertreten.»

Andere fordern noch härtere Massnahmen

Der FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann geht einen Schritt weiter und fordert, das Urteil von der parlamentarischen Rechtskommission analysieren zu lassen.

SVP-Nationalrat Pirmin Schwander genügen auch diese Massnahmen nicht. Er meint, die Richter hätten «nicht nur den Willen des Gesetzgebers, sondern auch das Gesetz missachtet.» Deswegen sei eine Nichtwiederwahl beim nächsten Wahltermin unzureichend.

Kesb schwander
SVP-Nationalrat Pirmin Schwander ist ein Kritiker der Kesb. - Keystone

Stattdessen müsse eine drastischere Massnahme daher. «Die Frage eines Amtsent­hebungsverfahrens bekommt mit diesem Urteil ein anderes Gewicht und eine ganz ­andere Dimension», sagte er zur Zeitung.

Roger Köppel rügt Ueli Maurer

Roger Köppel hingegen gibt dem Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartements die Schuld. Ueli Maurers Steuerverwaltung sei dieses «für die Schweiz schändliche» Urteil zu verdanken. «Schweizer Medien jubeln. Wohlstandsverblödung», twittert er.

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