Der diesjährige Winter auf der Alpensüdseite war der trockenste und mildeste, der je gemessen wurde. Das hat bereits zu einem Waldbrand geführt.
Die Maggia im Tessin führte in diesem Winter nur wenig Wasser. Das Wetter auf der Alpensüdseite war in diesem Winter besonders - nämlich gleichzeitig so trocken und mild wie nie zuvor.
Die Maggia im Tessin führte in diesem Winter nur wenig Wasser. Das Wetter auf der Alpensüdseite war in diesem Winter besonders - nämlich gleichzeitig so trocken und mild wie nie zuvor. - sda - KEYSTONE/TI-PRESS/Alessandro Crinari
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 1864 war auf der Alpensüdseite noch kein Winter so warm und trocken.
  • Die Trockenheit hat dieses Jahr bereits zu einem Waldbrand bei Gambarogno TI geführt.

Dieser Winter hat im langjährigen Vergleich eine Besonderheit an den Tag gelegt: Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1864 war es südlich der Alpen gleichzeitig so mild und trocken wie diese Saison.

Die Wintersaison ist zwar noch nicht ganz zu Ende, der meteorologische Frühling beginnt erst in wenigen Tagen am 1. März. Dennoch lassen sich gemäss Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) Rückschlüsse auf die Wintersaison ziehen und Vergleiche anstellen.

Nordföhn sorgt für Trockenheit und Regen

Demnach dürfte die Durchschnittstemperatur um etwa 1,8 Prozent höher liegen als die Norm. Währenddessen liegt die Niederschlagssumme wohl bei weniger als einem Viertel der Norm, wie Meteoschweiz auf seiner Internetseite schreibt.

Ausschlaggebend dafür waren zwei Faktoren: So herrschten anhaltende Hochdruck-Bedingungen mit sehr milder Luft in den höheren Lagen. Diese hätten vor allem in den Bergen zu milden Temperaturen geführt. Gleichzeitig habe es viele Tage mit Nordföhn gegeben.

Auf der Alpennordseite hatte der Nordföhn zu mildem, aber auch nassem oder regnerischem Wetter geführt. Auf der Alpensüdseite trocknete er aber aus und erwärmte sich, wie Klimatologe Stephan Bader gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte. So sei das Wetter dort schliesslich mild und trocken gewesen.

Bereits erster Waldbrand im Tessin

Das alleine sei nichts Spezielles, sagte Bader. Die Trockenheit sei im Februar auf der Alpensüdseite bekannt und führe oft zu brenzligen Situationen. Denn dort liegen das ausgetrocknete Laub und die Äste vom Winter im Wald.

Gambarogno
Monte Gambarogno - Keystone

Auch dieses Jahr gab es im Februar oberhalb von Gambarogno im Tessin einen grossflächigen Waldbrand. Ausgelöst wurde er durch ein nicht richtig gelöschtes Lagerfeuer. Besonders sei die Kombination der höheren Temperaturen und der Trockenheit, sagte Bader.

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