Drogenring «Presidente»: 31-jähriger Kroate angeklagt
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Organisator des Drogenringes «Presidente» erhoben. Dem 31-jährigen droht eine Haftstrafe von 12 Jahren.

Im Kanton Aargau wurde ein international agierender Drogenring mit dem Namen «Presidente» zerschlagen. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 31-jähriger Kroate, der als Kopf der Organisation gilt.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, über Monate hinweg grosse Mengen Kokain und Haschisch gehandelt zu haben. Neben ihm wurde auch seine damalige Partnerin angeklagt, die eine zentrale Rolle im Netzwerk spielte.

Die Drogen wurden laut «Aargauer Zeitung» aus dem Ausland in die Schweiz gebracht und von dort aus weiterverteilt. Die Ermittler sprechen von einem der grössten Drogenfälle der letzten Jahre im Kanton.
«Presidente»: Die kriminellen Machenschaften des Drogenbosses
Der Hauptangeklagte soll innerhalb eines Jahres rund 20 Kilogramm Kokain mit sehr hohem Reinheitsgrad ins Land gebracht haben. Die Drogen wurden über mehrere Grenzen transportiert und schliesslich in der Schweiz beschlagnahmt.
Der Einkaufswert der sichergestellten Ware lag bei über zwei Millionen Franken. In einem weiteren Fall verhinderten die Behörden die Einfuhr von 40 Kilogramm Kokain.
Die Partnerin des Kroaten handelte laut Anklage auf seine Anweisung und war aktiv in die Geschäfte eingebunden. Der Grossteil der Gewinne floss jedoch an den Hauptbeschuldigten.
Ermittlungen und Strafverfolgung
Die Aufdeckung des Drogenrings «Presidente» erforderte von den Ermittlungsbehörden einen enormen Aufwand. Technische Auswertungen verschlüsselter Kommunikation, Überwachungen und zahlreiche Verhöre waren notwendig, um die Strukturen zu durchleuchten.

Insgesamt wurden mehr als 30 Strafverfahren eingeleitet, mehrere Angeklagte bereits verurteilt und acht Strafbefehle ausgestellt. In fünf Fällen konnten die Verdachtsmomente nicht bestätigt werden, sodass diese Verfahren eingestellt wurden.
Die Staatsanwaltschaft sieht in der Zerschlagung des Rings einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt jedoch für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung.
Die juristischen Konsequenzen
Für den 31-jährigen Kroaten fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren. Zusätzlich soll er für 15 Jahre des Landes verwiesen werden, wie «SRF» berichtet.
Seine ehemalige Partnerin muss sich laut «Aargauer Zeitung» auf eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren einstellen. Beide wurden bereits im Frühjahr 2022 festgenommen.
Die Ermittlungen und die Anklagen zeigen, wie konsequent die Behörden gegen den organisierten Drogenhandel vorgehen. Der Fall «Presidente» bleibt ein mahnendes Beispiel für die Herausforderungen im Kampf gegen internationale Kriminalität.