Diesjähriger Spycher: Literaturpreis Leuk geht an Jonas Lüscher

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Oberwallis,

Jonas Lüscher wird für seinen Roman «Verzauberte Vorbestimmung» mit dem Spycher: Literaturpreis 2025 ausgezeichnet.

Jonas Lüscher
Für seine Werke wurde Lüscher mehrfach ausgezeichnet. (Archivbild) - keystone

Jonas Lüscher wird für seinen Roman «Verzauberte Vorbestimmung» mit dem Spycher: Literaturpreis 2025 ausgezeichnet. Das teilten die Verantwortlichen am Mittwoch mit.

Jonas Lüschers Roman «Verzauberte Vorbestimmung» ist schwer zu fassen. Er greift weit aus. Das Werk ist eine Zeitreise von der industriellen Revolution über den Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart und die Zukunft. Geografisch führt er von Böhmen über Flandern oder dem Burgund bis ins künftige Ägypten.

Ein algerischer Soldat im Ersten Weltkrieg gerät in einen Giftgasangriff und beschliesst, den Schauplatz des Grauens zu verlassen. Ein böhmischer Weber, der ersetzt wird durch einen automatisierten Webstuhl, attackiert diesen Apparat mit einem Hammer. Oder im Kairo der Zukunft beobachtet ein Comedian eine Androidin beim Lachen.

Zentrales Thema sei «die unaufhaltbare technologische Entwicklung mit ihren Gefahren – aber auch mit ihren Segnungen», schieben die Verantwortlichen des Spycher: Literaturpreises 2025. Zur Begründung für die Auszeichnung hiess es, Jonas Lüscher habe «einen äusserst vielfältigen, sprachlich hoch kunstvollen Roman über die grossen Fragen der in ihrer Existenz gefährdeten gegenwärtigen Welt verfasst, der zumindest auch die Hoffnung auf ein Weiterleben der Menschheit nicht völlig ausschliesst».

Lüscher überlebt lebensbedrohliche Covid-Erkrankung

Lüscher wurde in Schlieren bei Zürich geboren und lebt in München. Eine Rolle für seinen Roman «Verzauberte Vorbestimmung», der Ende Januar 2025 erschienen ist, spielt, dass Lüscher lebensbedrohlich an Covid erkrankt war. Überlebt hat er dank wochenlanger Behandlung auf der Intensivstation, letztlich dank der technologisch hochentwickelten Maschinenmedizin.

Für seine Werke wurde Lüscher mehrfach ausgezeichnet. Seine Novelle «Frühling der Barbaren» (2013) war für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis nominiert, mit seinem Roman «Kraft» (2017) gewann er den Schweizer Buchpreis. Darüber hinaus wurde er beispielsweise mit dem Max Frisch-Preis der Stadt Zürich (2022) ausgezeichnet. 2025 erhielt er den Rheingau Literatur Preis für «Verzauberte Vorbestimmung».

Der Spycher: Literaturpreis Leuk ist mit dem Aufenthalt in Leuk verbunden. Der Preisträger kann während fünf Jahren jeweils während mehrerer Wochen in Leuk leben und schreiben; eine Wohnung und ein finanzieller Beitrag wird ihm dafür zur Verfügung gestellt. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland, etwa Mircea Cărtărescu, Thomas Hettche oder Daniel de Roulet.

Im letzten Jahr wurde Iris Wolff ausgezeichnet. Jonas Lüscher wird den Preis am 21. September entgegen nehmen.

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