Die Konsumentenpreise kletterten 2022 um fast drei Prozent nach oben. Das merkt man nicht nur beim Gaspreis, sondern auch im Supermarkt.
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Kunden von Coop und Migros müssen wegen der Teuerung teils happige Aufschläge auf Biogemüse zahlen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die durchschnittliche Jahresteuerung in der Schweiz betrug im letzten Jahr 2,8 Prozent.
  • Auch im Detailhandel stiegen die Preise: Diesjähriger Spitzenreiter ist die Margarine.
  • In Supermärkten wie Coop steigt die Nachfrage nach Tiefpreis-Produkten.
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Laut Bundesamt für Statistik (BFS) betrug die durchschnittliche Teuerung im letzten Jahr 2,8 Prozent. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz gut da, so verzeichnet etwa Deutschland eine Inflation von 7,9 Prozent.

Verglichen mit den 0,6 Prozent aus 2021 liegen die Schweizer Zahlen aus dem letzten Jahr jedoch bedeutend höher.

Der Anstieg ist laut BFS insbesondere auf höhere Preise für Erdölprodukte, Gas, Autos und gestiegene Wohnungsmieten zurückzuführen. Der Landesindex für Konsumentenpreise weist ein Plus von 22,4 Prozent bei den Energie-Preisen aus.

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Die Preise für Energie stiegen über das letzte Jahr um 22,4 Prozent. Am stärksten stiegen die Gaspreise mit durchschnittlich 68.5 Prozent Teuerung. - BFS

Im Portemonnaie dürften Konsumentinnen und Konsumenten auch die gestiegenen Lebensmittelpreise spüren.

Diese verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um vier Prozent. Es gibt allerdings starke Unterschiede. So wurde etwa bei Margarine und Speisefett um satte 23,5 Prozent aufgeschlagen. Es folgen Eier, Fisch und Milch und Jogurt.

Hingegen wurden Zwiebeln und Lauch neun Prozent billiger.

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Lebensmittel wurden im Durchschnitt vier Prozent teurer. Der ungeschlagene Spitzenreiter ist die Kategorie Margarine und Speisefett mit einem Preisaufschlag von 23,5 Prozent. - BFS

Die Preiserhöhungen haben augenscheinlich aber keinen grossen Einfluss auf das Konsumverhalten der Supermarkt-Kunden. Dieses habe sich sowohl in den Läden als auch online nicht signifikant verändert, schreibt Coop auf Anfrage von Nau.ch.

Aber: «Wir spüren eine erhöhte Nachfrage nach unseren Prix-Garantie-Produkten im Tiefpreissegment.»

Preiserhöhungen können zum Problem werden

Die höheren Preise können sich längst nicht alle leisten. Philipp Frei vom Dachverband für Budgetberatung sagt gegenüber «SRF» dazu: «Für Menschen, die am Limit leben und jeden Franken umdrehen müssen, ist jede Erhöhung ein grosses Problem.»

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Die Budgetberatung verzeichnet daher auch eine grössere Nachfrage nach ihrem Beratungsangebot. Die Anfragen trudelten allerdings meist verzögert ein. Die Menschen würden sehr lange zögern, bis sie eine Beratung in Anspruch nehmen würden, so Frei.

Manches wurde billiger

2022 wurde aber nicht alles teurer. Preise für Kombi-Angebote von Fest- und Mobilnetz und Medikamente sind gesunken.

Kühlschränke wurden über das Jahr hinweg um insgesamt 4,1 Prozent billiger. Preise für PCs fielen um 10,7 Prozent. Auch Abwassergebühren, Preise für Laboranalysen, oder etwa die Mieten für Autos fielen.

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