Die Vermögen der reichsten Schweizer sind weiter gestiegen
Die 300 reichsten Schweizer steigerten ihr Vermögen um 2,2 Prozent auf 850 Milliarden Franken. Die Familie Blocher fällt aus den Top-10.

Das Wichtigste in Kürze
- Die 300 reichsten Personen und Familien in der Schweiz wurden noch reicher.
- Die Familie Blocher aber verlor eine Milliarde und fällt aus den Top-10.
- An der Spitze steht Chanel-Miterbe Gérard Wertheimer mit 33 bis 35 Milliarden Franken.
Die reichsten Schweizer Personen und Familien haben im laufenden Jahr noch mehr Vermögen angehäuft. Der Besitz der 300 reichsten Personen und Familien stieg 2025 um 2,2 Prozent auf einen Rekordwert von gut 850 Milliarden Franken, wie Daten der Zeitschrift «Bilanz» zeigen.
Damit sind die Vermögen nach einem leichten Rücksetzer kurz nach der Corona-Krise das dritte Jahr in Folge klar gestiegen, wie der am Freitag publizierten «Bilanz» zu entnehmen ist. Vor allem die gute Entwicklung an den Aktienmärkten hat die Vermögen anschwellen lassen.
Nicht wenige der reichsten Personen sind Gründer oder Erben von grossen globalen Konzernen, deren Wert an den Börsen teils deutlich gestiegen ist. Auch die stetig steigenden Immobilienpreise in der Schweiz kamen den Reichsten zugute. Gut die Hälfte der auf der Reichsten-Liste vertretenen Personen verfügt über ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Franken.

An der Spitze steht wie schon im Vorjahr der Chanel-Miterbe Gérard Wertheimer mit einem geschätzten Vermögen von 33 bis 35 Milliarden Franken. Darauf folgten die Roche-Erbenfamilien Hoffmann, Oeri und Duschmalé (30-31 Mrd.).
MSC-Familie Aponte mit grösstem Zuwachs
Auf Platz drei taucht erstmals der Italiener Andrea Pignataro auf, welcher mit seiner auf Finanzinformationen spezialisierten ION Investment Group zu einem Vermögen von 27 bis 28 Milliarden Franken gekommen ist und in St. Moritz wohnt.
Den grössten Vermögenszuwachs verzeichnete die Familie Aponte, zu der die Reederei MSC gehört. Ihr Besitz stieg um 4 Milliarden auf 24 bis 25 Milliarden Franken. Je zwei Milliarden hinzugewinnen konnten die Familien Hoffmann/Oeri/Duschmalé (Roche), Safra (Bank, 24-25 Mrd.) und Schindler/Bonnard (Schindler, 15-16 Mrd.). Auch der Besitzer des Luxuskonzerns Richemont, Johann Rupert, (12-13 Mrd.) wurde mit dem steigenden Aktienkurs um zwei Milliarden reicher.

Die Aktienkursentwicklung war auch bei den grössten Verlierern der Hauptgrund für den Rückgang. So verloren die Papiere der Logistiker Kühne+Nagel und Hapag-Lloyd deutlich an Wert, was das Vermögen von Klaus-Michael Kühne (21-22 Mrd.) um 6 Milliarden Franken schmälerte. Auch andere seiner Investments liefen zuletzt nicht gut, so hatte er etwa auch bei der Signa-Pleite mehrere hundert Millionen verloren.
Familie Blocher fällt aus den Top-10
Je 5 Milliarden Franken büssten die Familie Firmenich (9-10 Mrd.), Grossaktionäre des Aromen- und Riechstoffkonzerns DSM Firmenich, und Guillaume Pousaz (9-10 Mrd.), Gründer der Zahlungsplattform Checkout.com, ein.
Nicht mehr unter den zehn Reichsten landete die Familie Blocher (14-15 Mrd.), die vor allem durch eine schlechte Aktienkursentwicklung der Firma Ems-Chemie zurückgebunden wurde und eine Milliarde an Vermögen einbüsste. An den Blochers zog ein anderer Schweizer Clan vorbei, nämlich der um den Lift- und Rolltreppenbauer Schindler.

Zu den reichsten Schweizern gehören recht viele Familien. Unter den Top 10 sind etwa noch die Familie Bertarelli (Pharma, 17-18 Mrd.) oder die Familie Jorge Lemann (Bier und Fast Food, 16-17 Mrd.) anzutreffen.
Im Ranking sind jedoch nicht nur Erben und Firmengründer aufgelistet. So schafften es auch 18 Manager in die Top 300, wenn auch eher auf hinteren Plätzen. Dennoch ist dies laut Bilanz ein Höchststand. Neu kamen mit einem geschätzten Vermögen von je 100 bis 150 Millionen der Novartis-Verwaltungsratspräsident Giovanni Caforio, Zurich-Chef Mario Greco und der ehemalige Holcim- und aktuelle Amrize-Chef Jan Jenisch hinzu.
Auf der Liste finden sich mit UBS-Chef Sergio Ermotti (200-250 Mio) und UBS-VRP Colm Kelleher (200-250 Mio.) auch zwei Grössen der letzten verbleibenden Grossbank der Schweiz. Weit oben findet sich auch der ehemalige Lindt&Sprüngli-Chef Ernst Tanner (450-500 Mio.). An der Spitze steht jedoch Lindsay Owen-Jones mit 1 bis 1,5 Milliarden Franken. Der langjährige Chef von L'Oréal wohnt im Tessin.












