Die letzten Schwingfans reisen ab – Orliks Empfang wird vorbereitet
Nach dem Schwing- und Älplerfest in Mollis kehrt Ruhe ein – während Maienfeld den Empfang für Schwingerkönig Armon Orlik vorbereitet.

Die letzten Schwingfans sind am Montag vom Gelände des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Mollis GL abgereist. Währenddessen bereitet der Heimatort des Bündner Schwingerkönigs Armon Orlik dessen Empfang am Mittwochabend vor.
Um 18 Uhr soll der Bündner dann in Maienfeld GR gefeiert werden, hiess es am Montag auf Anfrage von Keystone-SDA bei den lokalen Behörden. Orlik soll mit einem Festzug vom Bahnhof ins historische Städtchen ziehen.
Empfang für Orlik in Maienfeld
Der Schwingerkönig wohnt jedoch schon seit Längerem nicht mehr in der Bündner Herrschaft. Er lebt derzeit in Rapperswil-Jona SG. Am Montag wurden zu Ehren des Königs die bekannten weissen Buchstaben in der Altstadt zu «Orlik Armon» formiert.
Viele Schwingfans, die Orliks Sieg am Sonntag in Mollis miterlebt hatten, reisten erst am Montag ab, wie ein Sprecher der SBB auf Anfrage mitteilte. Die Züge seien sehr gut ausgelastet gewesen.
Schon übers Wochenende waren die 500 Extrazüge stärker ausgelastet als erwartet, schrieben die SBB am Sonntagabend. Es kam deshalb zu engen Platzverhältnissen und leichten Verspätungen.
Migrosfest sorgt für Andrang
Hinzu kommt das Migrosfest. Deren Mitarbeiter feiern auf dem ESAF-Gelände am Montag und Dienstag das 100-jährige Bestehen. Je 30'000 Angestellte reisen hierfür in Extrazügen ins Glarnerland. Schon kurz nach dem Schlussgang am Sonntagabend wurde das ESAF-Gelände für die Migros umgebaut.
Die Polizeieinsätze betrafen über das Schwing-Wochenende vor allem Betrunkene. 110 Mal rückte die Polizei aus, wie sie am Montagmorgen schrieb. Rettungskräfte betreuten 500 Patientinnen und Patienten, 40 von ihnen mussten ins Spital. Ein Mann wurde am Freitagabend von einem Zug nahe dem Campingplatz tödlich verletzt.
Angesichts der rund 500'000 Besuchenden von Freitag bis Sonntag sei es «ruhig» gewesen, bilanzierte die Glarner Kantonspolizei.
Kaum Staus und Unfälle
Der erwartete Stau blieb grösstenteils aus, einzig am Sonntagabend stockte es zeitweise. Dafür dankte die Kantonspolizei der Bevölkerung, die sich an den Appell des ESAF-OK gehalten habe und ihr Auto weitestgehend stehen liess.
«Lediglich eine Handvoll» kleinerer bis mittlerer Verkehrsunfälle gab es rund um den grössten je dagewesenen Event im Glarnerland, wie die Polizei weiter schrieb.
Über das Wochenende war bekanntgeworden, dass das ESAF-Wahrzeichen, der 20 Meter hohe Holzmuni Max, nach Uri kommt. Glarner Politiker forderten zuvor seinen Verbleib im Glarnerland. Der Erstunterzeichner des entsprechenden Vorstosses zeigte sich am Montag enttäuscht gegenüber Keystone-SDA.
Holzmuni zieht nach Uri
«Es ist schade, dass Max nicht bleibt. Wir hätten auch in fünfzehn Jahren noch was von ihm gehabt», erklärte der Glarner Landrat Andreas Luchsinger (Mitte) am Montag auf Anfrage.
Das Wahrzeichen hätte seiner Ansicht nach als neue Attraktion einen Tourismusort im Kanton beleben können. Selbstkritisch blickte Luchsinger zurück und gestand: «Es wurde zu wenig zusammengearbeitet. Auch unsere Interpellation kam wohl zu spät.»