Die Agglomerationsprogramme der fünften Generation in der Übersicht
Bis Ende Juni können beim Bund die Agglomerationsprogramme der fünften Generation eingereicht werden.

Seit 2008 unterstützt der Bund Städte und Regionen dabei, den Verkehr, die Siedlungsentwicklung und den Umweltschutz besser aufeinander abzustimmen. Er zahlt 30 bis 50 Prozent an Projekte, die er für unterstützungswürdig hält. Beim Agglomerationsprogramm der vierten Generation erhielten 32 Agglomerationen Beiträge. Der Bundesrat genehmigte dafür insgesamt 1,6 Milliarden Franken.
Die Mittel des Bundes stammen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds. Die Agglomerationen können alle vier Jahre ein Programm einreichen. Derzeit geht es um das fünfte Programm. Das Bundesparlament wird den Finanzierungsbeschluss Ende 2027 fassen.
Das Agglomerationsprogramm Aargau-Ost zählt 55 Massnahmen im A-Horizont, die zwischen 2028 und 2032 umgesetzt werden sollen. Insgesamt werden Verkehrsmassnahmen mit einem Investitionsvolumen von 174 Millionen Franken zur Mitfinanzierung durch den Bund beantragt.
61 Gemeinden gehören zum Programm. Die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr zielen auf die Stärkung der Verkehrsdrehscheiben Lenzburg, Döttingen und Turgi.
In der Region Basel geht es um Projekte für 2,86 Milliarden Franken. 96 Projekte für 293 Millionen Franken sind prioritär. Die wichtigsten Projekte sind elf neue Verkehrsdrehscheiben, darunter die neue S-Bahn-Haltestelle Basel Neuallschwil und die Haltestelle Basel Solitude.
Auch Aargau und Solothurn beteiligt
Am Agglomerationsprogramm sind neben den beiden Basel auch die Kantone Aargau und Solothurn beteiligt. Dazu kommen Saint-Louis Agglomération, der Landkreis Lörrach und der Regionalverband Hochrhein-Bodensee.
306 Massnahmen mit einem Investitionsvolumen von 1,13 Milliarden Franken sind in den sechs Agglomerationsprogrammen Bern, Biel/Lyss, Burgdorf, Interlaken, Langenthal und Thun vorgesehen. Die prioritären Massnahmen machen 717 Millionen Franken aus.
Dazu gehören etwa die Elektrifizierung von Ortsbuslinien im Raum Bern, die Neugestaltung der Bahnhofplätze Biel und Lyss, die Umfahrung Hasle bei Burgdorf und der Neubau des Radwegs zwischen Leissigen und Interlaken West.
Die Kantonsregierung und die betroffenen Gemeinden in der Churer Agglomeration haben ein Programm mit Investitionen von 134 Millionen Franken verabschiedet.
Auch Velorouten sollen optimiert werden
Geplant sind Optimierungen der Bahnhöfe, siedlungsverträglichere Strassenabschnitte und bessere Velorouten in den Agglomerationsgemeinden von Maienfeld bis Rhäzüns. In Landquart sollen die langfristigen Hotspots der Innenentwicklung in Testplanungen konkretisiert werden.

Ein Schwerpunkt des Programms ist die bessere Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger. Konkret beinhaltet das Programm zum Beispiel die weitere Elektrifizierung der Busflotte, eine neue Velostation am Bahnhof Freiburg und weitere Veloinfrastrukturen. Hinzu kommen Aufwertungsprojekte für Ortsdurchfahrten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 140 Millionen Franken.
Der Grossraum Genf hofft auf Unterstützung bei 56 Massnahmen, die zwischen 2028 und 2032 realisiert werden sollen. Es geht um ein Investitionsvolumen von 536 Millionen Franken. Im Zentrum stehen der Ausbau des Busverkehrs zwischen Genf und Saint-Genis-Pouilly sowie die neue multimodale Schnittstelle am Genfer Flughafen.
Weiter sind fast 100 Kilometer neue Radwege geplant, fünf Kilometer eigene Busspuren sowie 14 Fussgänger- und Radwegüberführungen. Die Agglomeration Genf zählt mittlerweile fast eine Million Menschen und ist damit nach Zürich die zweitgrösste Agglomeration der Schweiz.
Gesamtverkehrslösungen
Das vom Kanton Luzern eingereichte Agglomerationsprogramm umfasst erstmals auch Sursee, Sempach, Meierskappel, Neuenkirch, Oberkirch und Schenkon.
Konkret sieht das neue Agglomerationsprogramm Gesamtverkehrslösungen beim Bahnhof Luzern und in der Stadt Sursee vor. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs. Auch die Teilüberdeckung der Autobahn A2 in Kriens ist Teil des Agglomerationsprogramms, genauso die Ortsdurchfahrt in Emmen.
Total sieht das Agglomerationsprogramm Investitionen von 665 Millionen Franken vor.
Die wichtigste A-Massnahme im Nidwaldner Verkehr ist die Sanierung der Kantonsstrasse in Beckenried ab Einmündung der Seestrasse. Sie soll die Verkehrssicherheit verbessern und den Bau eines Velowegs ermöglichen.
Weitere A-Massnahmen betreffen die Ortsdurchfahrten in Ennetbürgen und Ennetmoos sowie Stans, wo das Ortszentrum mit einem Parkleitsystem vom Verkehr entlasten werden soll. Das Programm umfasst Massnahmen in der Höhe von 97,5 Millionen Franken.
Im Kanton Zürich enthält die 5. Generation des Agglomerationsprogramms keine «grossen Würfe», sondern 350 Projekte, welche die Mobilität insgesamt verbessern sollen. Darunter sind die Verlängerung der Glattalbahn nach Bassersdorf und eine Velovorzugsroute vom Limmattal nach Killwangen im Aargau.
Im Fokus stehen auch der Umbau von Umsteigebahnhöfen, die Elektrifizierung des Busverkehrs und ein weiterer Ausbau des Velonetzes. Die gewünschten Investitionen in die kantonale und kommunale Verkehrsinfrastruktur belaufen sich auf insgesamt 1,2 Milliarden Franken.