Das RKI hat seine Risikoliste aktualisiert. Neben Genf und der Waadt befinden sich nun auch acht weitere Schweizer Kantone darauf, etwa Zug und Zürich.
Deutschland stuft den Kanton Freiburg als Corona-Risikogebiet ein. (Symbolbild)
Deutschland stuft den Kanton Freiburg als Corona-Risikogebiet ein. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland hat acht neue Kantone auf seine Risikoliste gesetzt.
  • Es trifft Fribourg, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug.
  • Waadt und Genf sind bereits seit September auf der Liste.

Am Donnerstagabend aktualisierte das deutsche Robert-Koch-Institut seine Corona-Risikoliste.

Neben Genf und der Waadt, welche seit dem 9. September auf der Liste stehen, gelten nun auch die Kantone Fribourg, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zürich und Zug als Risikogebiete.

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Reisende aus diesen Gebieten müssen ab kommendem Samstag, 17. Oktober, um Mitternacht in eine 14-tägige Quarantäne.

Deutschland mit Rundumschlag

Neben der Schweiz wurden unter anderem auch die ganzen Niederlande, fast ganz Frankreich und erstmals auch Regionen in Italien zu Risikogebieten erklärt. Ausserdem werden dann Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte.

Dazu kommen erstmals Gebiete in Schweden und Finnland sowie weitere Regionen in Grossbritannien, Irland, Kroatien, Portugal, Slowenien und Ungarn.

Nachbarsländer alle mit Risikogebieten

Es wird erwartet, dass das Auswärtige Amt für alle neuen Risikogebiete auch eine Reisewarnung ausspricht. Mit der Aufnahme von fünf polnischen Regionen einschliesslich der Metropolen Danzig und Krakau auf die Risikoliste wird ab Samstag keines der neun Nachbarländer Deutschlands mehr ohne Risikogebiet sein. Die polnischen Grenzgebiete bleiben allerdings noch verschont.

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In Frankreich werden Korsika und das am Anfang der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Grenzgebiet Grand Est auf die Risikoliste gesetzt. Damit wird der europäische Teil des Landes komplett betroffen sein. Von den fünf Übersee-Departements ist ab Samstag nur noch die Insel Mayotte im Indischen Ozean «risikofrei». In den Niederlanden wird Zeeland an der Nordsee als letzte Provinz zum Risikogebiet.

Mit Italien wird nun auch das zweitbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien zumindest teilweise auf die Risikoliste gesetzt. Mit Ligurien und Kampanien trifft es zwei sehr gefragte Touristenziele: Das süditalienische Kampanien mit Neapel, der Amalfiküste und den Inseln Capri und Ischia sowie die nordwestliche Küstenregion Ligurien um Genua.

Negativer Test befreit von Quarantäne

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt inzwischen für rund 130 Länder ganz und für mehr als ein Dutzend teilweise. Für etwa 40 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU.

Rückkehrer nach Deutschland werden wohl bald ins Quarantäne müssen. Auf dem Monitor am Frankfurter Flughafen steht: "Bitte halten Sie zwei Meter Abstand!" . Foto: Arne Dedert/dpa
Rückkehrer nach Deutschland werden wohl bald ins Quarantäne müssen. Auf dem Monitor am Frankfurter Flughafen steht: "Bitte halten Sie zwei Meter Abstand!" . Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Ausweisung zum Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen.

Die Quarantäneregeln sollen erst am 8. November geändert werden. Dann gilt eine zehntägige Quarantäne, und man wird sich erst am fünften Tag nach Rückkehr davon «freitesten» lassen können.

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