Männliche Küken sind in der Eiproduktion wertlos und werden deshalb getötet. Wer sich vegan ernährt, isst oft aus diesem Grund keine Eier.
Kükenschreddern Grund für vegan
Das Schreddern der Küken ist einer der Gründe, vegan zu werden. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weil männliche Küken keine Eier legen, werden sie vergast oder geschreddert.
  • National- und Ständerat wollen das Schreddern lebender Küken nun verbieten.
  • Das Töten der männlichen Küken ist einer der Gründe, weshalb Menschen vegan leben.

Ohne einmal anzuhalten schiebt das Laufband die piepsenden Federbällchen in einen Schredder. Es sind männliche Küken, die in der Eierproduktion wertlos sind und daher nach dem Schlüpfen vernichtet werden.

So etwas würde man in der Schweiz, die sich ihres strengen Tierschutzgesetzes rühmt, nicht erwarten. Es ist allerdings hier und vielen Ländern gängige Praxis.

Lebend zu schreddern soll verboten werden

Die Vegane Gesellschaft Schweiz reichte im April 2018 eine Petition ein. Damit wollte der Verein das Töten frisch geschlüpfter männlicher Küken verbieten. Der Nationalratskommission ging dieser Vorschlag zu weit.

Sie erkannte jedoch an, dass das Schreddern als Praxis unethisch sei. «Teilweise sterben die Küken beim Schreddern nicht unmittelbar, sondern erleiden mit abgetrennten Extremitäten einen schmerzhaften Tod.» Die Kommission reichte darauf hin eine Motion ein, die das Schreddern lebender Küken verbieten wollte. Die Motion wurde im Nationalrat im März und im Ständerat angenommen.

Zuerst vergast und dann geschreddert

Tobias Sennhauser, Präsident der Tierschutzorganisation Tier im Fokus, kritisiert jedoch, dass das Verbot nur wenig bringe. Sennhauser erklärt im Tagblatt, dass in der Schweiz nur ein kleiner Teil der Tiere lebend geschreddert werde. Der grösste Teil der männlichen Küken werde nämlich zuerst vergast und erst dann geschreddert.

Die männlichen Tiere legen keine Eier und sind daher für die Eierindustrie nutzlos. Jedes Jahr werden deshalb in der Schweiz drei Millionen Küken vernichtet. Das sollte nicht nur die vegan lebende Bevölkerung empören.

Der Grund ist, dass für die Geflügel- und Eierproduktion zwei verschiedene Rassen verwendet werden. Die Geflügelrasse legt besonders schnell Gewicht an. Die Hühner für die Eiproduktion bräuchten dafür bis zu vier Mal mehr Futter. Aus wirtschaftlicher Sicht rentiert sich das nicht.

Vegan wegen Kükentötung

Dieser respektlose Umgang mit dem Huhn ist einer der Gründe, weshalb Veganer keine Eier essen. Wer sich vegan ernährt und trotzdem nicht auf den Geschmack verzichten möchte, kann auf eine Reihe von Tricks zurückgreifen.

Das indische Schwarzsalz «Kala Namak» hat einen schwefeligen Geschmack und imitiert daher das Ei-Erlebnis. Eier werden gerne als Proteinlieferanten genutzt. Auf dem vegan Speiseplan stehen stattdessen Kichererbsen oder Bohnen.

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«Nau Vegan»

Im Rahmen dieser Serie schreiben die beiden Expertinnen Franziska und Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.

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