Das sind die wichtigsten Namen im Rennen um die Burkart-Nachfolge
FDP-Parteipräsident Burkart tritt im Oktober zurück, und eine parteiinterne Findungskommission nimmt bis zum 20. August Kandidaturen für seine Nachfolge an.

FDP-Parteipräsident Thierry Burkart tritt im Oktober zurück. Eine parteiinterne Findungskommission kümmert sich um seine Nachfolge und nimmt bis zum 20. August Kandidaturen entgegen. Einen Tag vor Fristablauf hat sich das Feld geklärt. Die wichtigsten Namen im Überblick:
SUSANNE VINCENZ-STAUFFACHER: Die St. Galler Nationalrätin will sich die Zeit nehmen, «zu prüfen, ob ich mich dafür bewerben will», wie Tamedia sie zitierte. Das Parteipräsidium sei ein ausgesprochen verantwortungsvolles und zeitintensives Amt, sagte sie. Im «Sonntalk» der CH-Media-Sender klang sie schon zuversichtlicher: «Ich überlege es mir ernsthaft. Mein Herz schlägt für diese Partei, ich brenne für sie», sagte die 58-Jährige frühere Präsidentin der FDP Frauen. Sie ist nach Absagen etlicher Papabili in einer Favoritenrolle.
BENJAMIN MÜHLEMANN: Der Glarner sitzt seit eineinhalb Jahren im Ständerat. Der 46-Jährige hat sich seither einen Namen gemacht in der kleinen Kammer. Er signalisiert Lust auf das Parteipräsidium. Es sei ein interessantes Amt, sagte er auf Anfrage von Radio SRF. Ob er kandidieren wird, sagte er nicht direkt. Bei einem früheren Gespräch mit SRF hatte Mühlemann erklärt, eine Kandidatur hänge davon ab, wie ihn sein Umfeld unterstützen würde und ob es zeitlich vereinbar wäre mit anderen Aufgaben, die er habe.
DAMIEN COTTIER: Der Neuenburger amtet als Fraktionspräsident der Partei und sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zum Westschweizer Sender RTS sagte der 50-Jährige, er schliesse nichts aus und werde über eine mögliche Kandidatur nachdenken
MATTHIAS MICHEL: Der Ständerat aus dem Kanton Zug gehört laut eigenen Aussagen nicht zum engeren Kreis der möglichen Nachfolger Burkarts. «Ich dränge mich nicht vor», sagte der 62-Jährige zur «Luzerner Zeitung».
JOHANNA GAPANY: Die 37-jährige Ständerätin und Vizepräsidentin der Partei könnte laut CH Media eine aussichtsreiche Kandidatin aus der Romandie sein. Geäussert hat sich die Freiburgerin noch nicht.
MARCEL DOBLER: Vor vier Jahren wäre der St. Galler Nationalrat für das Parteipräsidium bereitgestanden, hätte Burkart nicht gewollt. Aktuell amtet der 44-Jährige als Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe mittelständischer Detailhandel und als Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe Patientenverfügung und Selbstbestimmung.
DAMIAN MÜLLER: Der lange als Top-Favorit gehandelte Ständerat gab seinen Verzicht zuerst gegenüber CH Media bekannt. Der 40-Jährige vertritt den Kanton Luzern seit 2015 im Ständerat. Er wolle kein Vollzeitpolitiker sein, sondern immer auch ein Bein in der Arbeitswelt behalten, sagte der PR-Fachmann mit kaufmännischer Erstausbildung dort. Sein Verzicht sei kein einfacher Entscheid gewesen, sagte Müller im Schweizer Fernsehen SRF – mit seinem Ständeratsmandat und seiner beruflichen Entwicklung hätte das alles keinen Platz gehabt.
ANDRI SILBERSCHMIDT: Der als einer der Favoriten gehandelte Zürcher Nationalrat und Vizepräsident der Partei gab in den Tamedia-Zeitungen seinen Verzicht bekannt. Der 31-Jährige erklärte, er sei eben Vater geworden und habe eine Firma aufgebaut. Für das Parteipräsidium sei es zu früh. Zudem überlege er, in eineinhalb Jahren für den Zürcher Regierungsrat zu kandidieren. Silberschmidt sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zuvor war er Präsident der Jungfreisinnigen.
Andrea Caroni: Der Ausserrhoder Ständerat möchte die Nachfolge von Burkart laut den CH-Media-Zeitungen nicht antreten. Er habe sich unter anderem wegen familiärer Prioritäten und seiner Rolle als Ständerat dagegen entschieden, da dieser zuweilen von der Parteilinie abweiche – was sich ein Parteipräsident weniger erlauben könne. Caroni ist noch bis im Dezember Ständeratspräsident. Das vertrage sich ebenfalls nicht gut mit einer Kandidatur, fügte der 45-Jährige hinzu.
PHILIPPE NANTERMOD: Der Walliser Nationalrat war schon als Nachfolger für Petra Gössi ins Spiel gebracht worden. Nun sagte der 41-Jährige am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dieses Mal stehe er nicht zur Verfügung.
BETTINA BALMER: Die Zürcher Nationalrätin sitzt seit 2023 in der grossen Kammer und übernahm erst diesen Frühling das Präsidium der FDP Frauen. Zu CH Media sagte die 59-Jährige zunächst, sie werde sich eine Kandidatur gut überlegen, habe das Amt aber nicht gesucht. Später sagte sie gegenüber dem «Blick», dass sie auf eine Kandidatur verzichte. «Ich will mich auf meine Arbeit als Kinderchirurgin und Nationalrätin sowie mein Amt als FDP-Frauen-Präsidentin konzentrieren.»
HANS-PETER PORTMANN: Für den 62-jährigen Zürcher Nationalrat gibt es genug jüngere Kräfte, die «sehr wahrscheinlich in einem Co-Präsidium das gesamte Spektrum innerhalb der Parteibasis abholen können». Seine Position deutlich rechts von der Mitte würde wohl auf zu viel Widerstand stossen, schrieb er Keystone-SDA am Dienstag auf Anfrage.
MAJA RINIKER: Bis im Dezember amtet die Aargauerin als Nationalratspräsidentin und steht somit grundsätzlich nicht im Dienst der Partei. Anfang Juli sagte die 47-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sie nicht fürs FDP-Präsidium zur Verfügung stehe. «Der Zeitpunkt stimmt für mich nicht.»
Christian Wasserfallen: Der 44-jährige Berner Nationalrat sagte gegenüber CH Media ab. «Ich war Vizepräsident in der Ära Müller. Ich werde mich nicht um Thierry Burkarts Nachfolge bewerben», liess er verlauten. Als er 2016 als Favorit für das Parteipräsidium galt, sagte er ebenfalls ab und ebnete damit den Weg für die spätere Parteipräsidentin Petra Gössi.
JACQUELINE DE QUATTRO: Auch für die Waadtländer Nationalrätin kommt eine Kandidatur nicht in Frage. Sie sei nicht interessiert, teilte die 65-Jährige am Dienstag Keystone-SDA mit.