Weil Clubs bereits um Mitternacht schliessen müssen, öffnen sie diesen Samstag teilweise schon am Nachmittag. Wie sehen die ersten Day-Partys aus?
Clubs Nachtleben
Indoor-Grossveranstaltungen sind in Basel vorerst nicht mehr erlaubt. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Wochenende gehen die ersten Nachtclubs zum ersten Mal wieder auf.
  • Weil die Lokale um Mitternacht schliessen müssen, öffnen einige bereits am Nachmittag.
  • Finanziell lohnt sich das für die Clubs aber nicht.

Dieses Wochenende dürfen Clubs ihre Türen unter Einhaltung der Richtlinien zum ersten Mal wieder öffnen. Für alle Party-Liebhaber kehrt somit ein Stück Normalität ins Leben zurück.

Aber Achtung: Tanzen bis zum Morgengrauen? Fehlanzeige! Alle Lokale müssen spätestens um Mitternacht geschlossen sein. Deshalb erfinden sich einige Nachtclubs neu und öffnen ihre Türen diesen Samstag bereits am Nachmittag.

Maskenpflicht für Mitarbeiter

So auch das beliebte Berner Lokal «Kapitel», das an einem Wochenende normalerweise um die 1000 Gäste empfängt. In nächster Zeit werden es deutlich weniger sein, da die Anzahl Besucher pro Tag auf 300 beschränkt ist.

Weil die Abstandsregeln in Clubs nicht umgesetzt werden können, müssen die Betreiber die Namen und Adressen der Gäste festhalten. Im Lokal am Bollwerk wird zudem das Tragen einer Schutzmaske empfohlen – für Mitarbeiter ist es sogar Pflicht.

Kapitel Clubs
Der Berner Nachtclub Kapitel wurde am Samstagabend 23 Uhr für zehn Tage geschlossen. - zvg

Wie viele Personen tatsächlich eine Maske tragen werden, sei schwierig einzuschätzen, sagt Diego Dahinden, Co-Geschäftsführer des Kapitels. «Die Leute kommen freiwillig zu uns, weshalb wir auf Eigenverantwortung setzen», so Dahinden.

Ähnlich sieht es in Zürich aus, wo die Bar & Club Kommission allen Partygängern empfiehlt, eine Gesichtsmaske mitzunehmen. «Es ist wie bei der Lautstärke und den Ohrenstöpsel. Wer sich und Andere schützt, trägt eine Hygienemaske», sagt Geschäftsführer Alexander Bücheli auf Anfrage. Wie viele Gäste sich wirklich an die Empfehlungen halten werden, zeige sich dann am Samstag.

Day-Partys rentieren kaum

Die Maskenfrage ist somit noch offen. Klar ist hingegen, dass die meisten Partys bei Tageslicht nicht rentieren werden. Zu gross sind die Einbussen wegen den Einschränkungen. Vor allem die Sperrstunde stört Bücheli: «Nicht nur finanziell, sondern auch weil sie in den Städten Probleme verursacht», heisst es in Zürich.

Clubs Coronavirus
Ansteckungen in Clubs seien laut Gesundheitsdirektionen problematisch. - Facebook/GoaPartyLovers

Auch im Berner Kapitel geht man nicht davon aus, dass die Day-Party am Samstag rentabel sein wird. Das sei aber für den Moment auch nur zweitrangig, erklärt Dahinden gegenüber Nau.ch. «Wir wollen den Leuten einfach wieder ein Gefühl der Normalität geben.»

Viele Clubs bleiben geschlossen

Doch Normalität ist für die Clubbesitzer noch weit entfernt. Wegen der finanziellen Einbussen verzichten viele Lokale auf eine Wiedereröffnung. So finden in Zürich dieses Wochenende nur gerade 20 kulturelle Anlässe statt – normalerweise sind es um die 900.

Auch am Rhein geht es ruhig zu und her. So bleibt der beliebte Basler Club «Nordstern» bis auf Weiteres geschlossen. «Die Zeit ist noch nicht reif, dass 300 Leute auf engem Raum tanzen können», meint Inhaber Agi Isaku.

Ganz leer gehen die Liebhaber elektronischer Musik dennoch nicht aus. Gemäss Isaku finden in den kommenden Wochen regelmässige Day-Partys auf dem Deck57 statt, das sich oberhalb des Clubs befindet. Doch Isaku stellt klar: «Finanziell wird sich das nicht lohnen.»

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