Anfang August verunglückte ein SBB-Zugchef tödlich. Nachdem die Unfallursache geklärt wurde, verdonnert der Bund die Schweizerischen Bundesbahnen zu Massnahmen.
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Bei einer Sonderuntersuchung wurden Probleme bei den Türen des EW-IV vorgestellt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang August kam es in Baden AG zu einem tödlichen Arbeitsunfall.
  • Ein Zugbegleiter der SBB wurde in der Türe eingeklemmt und mitgerissen.
  • Nun zieht das BAV Konsequenzen und verdonnert die SBB zu Sofortmassnahmen.

Anfang August kam es am Bahnhof Baden AG zu einem tragischen Arbeitsunfall. Bei der Abfahrt eines Interregios wurde ein SBB-Mitarbeiter von einer Tür eingeklemmt und mitgeschleift. Dabei zog sich der 54-jährige Zugchef tödliche Verletzungen zu.

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Vor wenigen Wochen kam es am Bahnhof Baden AG zu einem tödlichen Arbeitsunfall. Ein SBB-Mitarbeiter wurde in der Tür eines Interregio-Zugs eingeklemmt und mitgeschleift. - Keystone

Erst am Mittwoch gab die Sust bekannt, wie es zu dem tödlichen Unfall kommen konnte. Und zwar war ein defekter Einklemmschutz der Türe des Wagentyps EW IV Schuld. Auch die Sensoren sowie die Kontrolllampen im Führerstand wurden bemängelt.

Nun zieht das Bundesamt für Verkehr (BAV) Konsequenzen. In einer heute veröffentlichten Mitteilung verlangt es, dass die SBB Massnahmen ergreift. Dies um die sichere Funktionsweise der Türen bei den EW IV-Wagen zu gewährleisten.

Auch muss die SBB die Anzeige im Führerstand zum Schliesszustand der Türen rasch verbessern und mittelfristig die Türsteuerung ersetzen. Zudem ordnet das BAV ein umfassendes externes Audit zu den Rollmaterial-Instandhaltungsprozessen an.

Schweizerische Bundesbahnen muss Bund Massnahmen aufzeigen

Die SBB hat gleich nach dem Unfall eine Sonderkontrolle der EW-IV-Türen durchgeführt. Dabei wurden über 300 Mängel festgestellt. Wieso diese nicht im Rahmen der ordentlichen Instandhaltung und Kontrollen entdeckt wurden, bleibt fraglich.

Das BAV verlangt deshalb von der SBB, dass sie Organisation und Abläufe beim Fahrzeugunterhalt durch ein externes Unternehmen überprüfen lässt.

Bis Ende Oktober muss die SBB dem Bund ein Pflichtenheft und einen Zeitplan für dieses externe Audit vorlegen. Weiter muss die SBB überprüfen, ob bei vergleichbaren Wagenflotten ähnliche Risiken bestehen.

Bundesrätin Simonetta Sommaruga über den Unfall. - Nau
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