In der Schweiz gibt es nur noch halb so viele Braunkehlchen wie vor 20 Jahren. Schuld am Rückgang des Wiesenbrüters in Europa ist die hiesige Landwirtschaft.
Braunkehlchen Landwirtschaft
Das Braunkehlchen, ein insektenfressender Bodenbrüter, ist besonders betroffen durch die intensive Landwirtschaft. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Braunkehlchen-Bestand ist stark gesunken.
  • Schuld daran ist die hiesige Landwirtschaft, die immer intensiver düngert und bewässert.

Die Schweizerische Vogelwarte, welche an der Untersuchung beteiligt war, teilte am Dienstag mit, dass Forscher die Braunkehlchens untersuchten. Sie wollten wissen, was für den europaweiten Rückgang des Vogels verantwortlich ist.

Es gebe drei Möglichkeiten für einen Populationsrückgang. Abwanderung in andere Gebiete, sinkende Überlebensrate oder rückläufiger Bruterfolg. Die Abwanderung falle ausser Betracht, da es in ganz Europa immer weniger Braunkehlchen gebe.

Entwicklung hängt von Brut ab

Dank Beringungsdaten konnten die Forschenden Braunkehlchen über mehrere Jahre beobachten und so die Überlebensrate schätzen. Dabei seien sie zum überraschenden Resultat gekommen, dass jene Populationen mit den höchsten Überlebensraten die stärksten Rückgänge aufwiesen.

Daraus schlossen sie, dass die Entwicklung wesentlich vom Bruterfolg abhängt. Und nicht etwa von der Zerstörung des Lebensraums in den afrikanischen Winterquartieren. Dass Braunkehlchen weniger erfolgreich brüten, sei der fortschreitend intensiveren landwirtschaftlichen Nutzung im Brutgebiet geschuldet.

pesitzid
Ein Traktor mit einer Spritzmaschine. - dpa

Als wiesenbrütender Vogel, baut er sein Nest auf dem Boden. Dadurch leidet er unter dem immer intensiver gedüngten und bewässerten Land. Gedüngtes Gras wächst schneller und wird demnach immer häufiger geschnitten. So werden die Bruten der Braunkehlchen getötet.

Zusätzlich mangle es dem Braunkehlchen als reinen Insektenfresser an Nahrung, da die einstigen insektenreichen Blumenwiesen zu Grünflächen umgewandelt werden.

Aktueller Bestand

In der Schweiz gibt es laut der Vogelwarte noch 5000 bis 7000 Paare des Braunkehlchens. Der Bestand ist als verletzlich eingestuft. DAs Mittelland und Jura seien mittlerweile praktisch verlassen. Auch in den Bergregionen zeichne sich zunehmend eine bedenkliche Entwicklung ab.

Ad
Ad