Um die Gesamtkosten zu senken will BLS bis zu 200 Stellen streichen.
Zug der BLS in einer Werkstätte - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • BLS will die Gesamtkosten um bis zu 60 Millionen Franken senken.
  • Dafür sollen bis zu 200 Vollzeitstellen gestrichen werden.

Das Bahnunternehmen BLS will seine Gesamtkosten bis 2023 schrittweise um 50 bis 60 Millionen Franken pro Jahr senken. Als Folge rechnet das Unternehmen mit einem Abbau von bis zu 200 Vollzeitstellen, wie die BLS am Mittwoch mitteilte

Die Kostensenkung sei nötig, um auch künftig marktfähige Leistungen zu erbringen, teilte das Bahnunternehmen am Mittwoch mit. Um jährliche Einsparungen von 50 bis 60 Millionen zu realisieren, sollen «grundlegende und nachhaltige Optimierungen quer durchs Unternehmen» umgesetzt werden, heisst es in der BLS-Mitteilung.

Umsetzungsplan im Februar 2019

Wie viele der geplanten Einsparungen ab wann wirksam werden, werde nun vertieft geprüft. Eine konkrete Umsetzungsplanung soll im Februar 2019 vorliegen. Aus heutiger Sicht könne es bis 2023 im gesamten Unternehmen zu einer Reduktion von bis zu 200 Vollzeitstellen kommen.

Wie dieser Abbau erfolgen soll – ob durch Fluktuation, Nichtbesetzung von Stellen oder Kündigungen – werde sich ebenfalls bei der Detailplanung zeigen. «Uns ist bewusst, dass diese Information bei Mitarbeitenden Unsicherheit auslöst», wird BLS-CEO Bernard Guillemon in der Mitteilung zitiert.

Man werde alles daran setzten, bis im Februar genauere Angaben machen zu können. Dass Unternehmen stehe bereits mit den Gewerkschaften im Dialog, um einen Sozialplan auszuarbeiten.

Gewerkschaften sind sauer

Das BLS-Sparprogramm stösst Gewerkschaft und Personalverband sauer auf. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV warnt vor Kündigungen, und auch der Personalverband transfair will der BLS in der nächsten Zeit genau auf die Finger schauen.

Kündigungen infolge des Sparprogramms werde man nicht akzeptieren, teilte der SEV am Mittwoch mit. Er befürchtet, dass das «radikale Sparprogramm» nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch den Service public verschlechtern werde.

Auch transfair warnt davor, dass der Wettbewerbsdruck im Bahnverkehr zu Lasten des Personals gehe. Der vom Bund forcierte Wettbewerb auf dem Schweizer Schienennetz bringe eigentlich nichts. Er führe aber dazu, dass jede Bahn die günstigste sein wolle und deshalb Optimierungs- und Effizienzprogramme auflege.

Wie der Abbau von rund 200 Vollzeitstellen vonstatten gehen soll, steht noch nicht fest. Transfair weist darauf hin, dass die Digitalisierung und Automation von Geschäftsprozessen wohl vor allem das Verwaltungspersonal treffen werde.

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