Ab Juni 2018 wird die Biogasanlage und die Klärschlammtrocknung stillgelegt-
Industrieproduktion
Symbolbild zu Industrie. - Unsplash
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Die von Gestank geplagte Bevölkerung kann bald befreit aufatmen: Die Biogasanlage auf dem Areal der KBA Hard in Beringen SH wird mitsamt der damit verbundenen Klärschlammtrocknung spätestens per Juni 2019 stillgelegt.

Dies hat die Verwaltungskommission des Kläranlageverbands Schaffhausen, Neuhausen am Rheinfall, Feuerthalen und Flurlingen (VK) beschlossen, wie sie am Freitag mitteilte.

Ursprünglich wollte die VK die Biogasanlage verkaufen. Da beim im Dezember 2017 gestarteten Bieterverfahren jedoch kein Angebot eingegangen ist, das den Anforderungen genügt hätte, wurde das Verfahren Ende Mai ohne Zuschlag abgeschlossen.

Die Stilllegung hat für die Verbandsgemeinden finanzielle Folgen: Sie müssen den Restbuchwert der Anlage von 1,43 Millionen Franken einmalig abschreiben. Zudem benötigen die Gebäude auf dem Areal eine neue Heizung, da sie bisher über die Abwärme der Stromproduktion beheizt wurden.

Investitionen notwendig

Als Grund für das Ende der Biogasanlage führt die VK an, dass in den kommenden Jahren aus Betriebs- und Sicherheitsgründen Investitionen von mehreren Hunderttausend Franken notwendig würden - besonders auch wegen der in diesem Sommer aufgetretenen Geruchsprobleme.

Doch auch wenn die Investitionen getätigt würden, könnten allgemeine Betriebsrisiken wie auch allfällige Störungen der Anlage nicht ausgeschlossen werden, wie es weiter heisst.

Mit der geordneten Abschaltung folgt die VK dem 2015 gefällten Grundsatzentscheid, wonach die Biogasanlage nur solange weiterbetrieben wird, wie sie einen Ertrag abwirft und keine weiteren Investitionen benötigt werden.

Nun könne sich der Kläranlagenverband wieder auf die Kernaufgaben in der Abwasserreinigung und Abfallentsorgung konzentrieren. Die VK betont, dass der Abfallentsorgungsbereich der KBA Hard vom Ende der Biogasanlage «in keiner Art und Weise betroffen ist». Siedlungsabfälle der Gemeinden und Abfälle von Privaten würden weiterhin angenommen und professionell verarbeitet.

Gestank nervt Bevölkerung

Im Sommer häuften sich aus Neuhausen am Rheinfall und der Beringer Enge Meldungen über Gestank, der als «unangenehm», «faulig», «bestialisch» und «Geruch nach Verwesung» beschrieben wurde.

Das interkantonale Labor fand heraus, dass der unangenehme Geruch auf die Abluft der Klärschlammtrocknung der KBA Hard zurückzuführen ist. Die Klärschlammtrocknungsanlage wurde daher als Sofortmassnahme zeitweise ausser Betrieb genommen.

Die VK setzt alles daran, die Nasen der Bevölkerung auch bis zur Stilllegung der Anlage möglichst zu schonen. So wird sie gemäss der Vereinbarung mit dem Interkantonalen Labor jeweils freitags und samstags von 20 bis 7 Uhr und sonntags von 20 Uhr bis Mitternacht ausgeschaltet - ausser die Wetterlage ist «eindeutig unkritisch».

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