Das Bezirksgericht Meilen ZH hat am Dienstag einen 48-jährigen Mann zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt.
Meilen ZH
Im Bezirksgericht Meilen hat einen 48-Jährigen wegen Mordes verurteilt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bezirksgericht Meilen verurteilte am Dienstag einen Mann wegen Mordes.
  • Der Beschuldigte hat im März 2020 seine 44-jährige Freundin totgeprügelt.

Das Bezirksgericht Meilen ZH hat am Dienstag einen 48-jährigen Mann zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt. Das Gericht bezweifelte nicht, dass der Beschuldigte im März 2020 in Hombrechtikon ZH seine 44-jährige Freundin totgeprügelt hat. Nach Absitzen der Strafe muss der Pole die Schweiz verlassen.

Das Gericht ordnete eine 15-jährige Landesverweisung an. Dem zur Tatzeit 14-jährigen Sohn des Opfers sprach es eine Genugtuung von 50'000 Franken zu. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann ans Obergericht des Kantons Zürich weitergezogen werden. Für seinen Entscheid konnten sich das Gericht einzig auf Indizien stützen.

Freiheitsstrafe von 18 Jahren

Diese überzeugten die Richterinnen und Richter von der Schuld des mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraften Mannes. Es folgte mit seinem Urteil weitgehend den Anträgen der Anklage. Der Staatsanwalt hatte in der Hauptverhandlung am 4. Oktober eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren gefordert.

Der Beschuldigte bestreitet die Tat. Seine Verteidigerin plädierte denn auch auf vollumfänglichen Freispruch, umgehende Haftentlassung und Entschädigung für die ungerechtfertigte Haftzeit. In ihrem Plädoyer monierte sie Voreingenommenheit der Ermittler.

Rief selbst die Rettungskräfte

Am frühen Abend des 3. März 2020 war das stark alkoholisierte Paar in seiner Unterkunft, einem ehemaligen Gasthof in Hombrechtikon, aneinandergeraten.

Die Frau wollte sich offenbar von ihrem Freund trennen. Das mochte er nicht hinnehmen. Mit Fäusten und Füssen traktierte er sie aufs Brutalste.

Er rief selbst die Rettungskräfte an, welche den Kreislauf der Verletzten zwar wieder in Gang bringen konnten. Ihr Hirn war jedoch bereits irreversibel geschädigt. Am folgenden Tag starb die Frau im Spital.

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