Bewohner von Küblis GR können nicht duschen – Wasser verschmutzt
In Küblis GR stehen rund 900 Menschen seit einer Woche ohne sauberes Trink- und Duschwasser da. Nach einem Mineralölfund ist die Versorgung gestoppt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Küblis GR wurde vergangene Woche nach einem Alarm die Wasserversorgung gestoppt.
- Im Reservoir wurden demnach Mineralöl und ein deutlich chemischer Geruch festgestellt.
- Die Bevölkerung bezieht Wasser an Abgabestellen – geduscht wird etwa in der Schule.
Seit vergangenem Mittwoch ist in Küblis GR nichts mehr wie gewohnt: Ein Alarm hatte auf eine Verunreinigung im Reservoir hingewiesen. Gefunden wurden Mineralöl und ein deutlicher chemischer Geruch. Seither laufen intensive Reinigungs- und Spülarbeiten.
Der Brunnenmeister von Küblis, Simon Bühler, kontrolliert das Wasser normalerweise viermal im Jahr. Seit dem Alarm wurden dutzende solcher Messungen durchgeführt.
In einem Beitrag von «10vor10» vom Dienstagabend erklärt er: «Bei den mikrobiologischen Proben ist es wichtig, dass wir bei der Probenahmestelle eine saubere Umgebung haben. Wir messen laufend die Temperatur, machen auch Sinnesproben, Geruch, Sensorik und visuell».
Auch Ueli Wehrli, der Brunnenmeister von Aquagrischa Klosters, erklärt, man sei seit Tagen damit beschäftigt, die Leitungen zu spülen. Sollten die Werte über längere Zeit unverändert bleiben, müssten weitere Massnahmen geprüft werden, sagt er.
Rund 900 Einwohnerinnen und Einwohner von Küblis betroffen
Die 900 Einwohnerinnen und Einwohner müssen derzeit improvisieren: Geduscht wird bei Verwandten, Bekannten oder in den Schulduschen der umliegenden Gemeinden. Die Gemeinde hat vier Wasserbezugspunkte eingerichtet, an denen Frischwasser verteilt wird.
Eine Bewohnerin sagt: «Man muss sich einrichten, aber es ist nicht schlimm. Man merkt erst jetzt, wie viel Wasser man braucht und wie gut wir es in der Schweiz eigentlich haben.» Eine andere meint: «Man passt sich an, die Gemeinde macht viel für uns.»

Auch die Landwirtschaft war betroffen. Landwirt und Gemeinderat Christian Reidt zeigt sich zufrieden damit, wie rasch die Versorgung der Bauernbetriebe wiederhergestellt wurde: Innerhalb von zwölf Stunden.
«Wir haben auf diesem Betrieb 32 bis 34 Grossvieheinheiten. Wir brauchen im Moment 4000 Liter am Tag für die Versorgung der Tiere«, sagt er. Das Wasser wird demnach derzeit mit Lastwagen angeliefert.
Im schlimmsten Fall müssten Leitungen ersetzt werden
Wie lange die Einschränkungen noch dauern, ist offen. Gemeindepräsident Thomas Gort erklärt, dass seit Tagen mit Frischwasser gespült werde und man auf eine Verbesserung hoffe. Sonst wäre die Situation «sehr schlecht».
Im schlimmsten Fall müssten demnach Leitungen ersetzt werden. Eine Prognose ist laut Brunnenmeister Bühler schwierig. Es komme darauf an, wie weit die Verunreinigung im Netz fortgeschritten ist und wie schnell sich die Leitungen reinigen lassen.

Am 19. Dezember soll eine Informationsveranstaltung in Küblis stattfinden, an der der weitere Verlauf erklärt wird.












