Bewilligungs-Zoff um Hühnerhaus im Aargau eskaliert
Ein Hühnerhalter aus Zeiningen im Kanton Aargau hat Ärger mit seinem Hühnerhäuschen. Er muss eine Baubewilligung einholen – für einen Stall, der schon steht.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen eines Hühnerstalles kommt es in Zeiningen AG zum Zoff.
- Die Gemeinde will für ein bereits gebautes Hühnerhäuschen eine Bewilligung.
- Der Hühnerhalter weigert sich und droht, die Tiere zu schlachten.
Im Aargau sorgen 36 Quadratmeter gerade für ein bürokratisches Hickhack.
Der Grund: Ein Hühnerhalter aus Zeiningen hat seinen Tieren einen neuen Stall gebaut – inklusive Auslauf.
Doch dabei reichte der Rentner kein Baugesuch ein. Und baute den neuen Hühnerstall einfach so.
Nun fordert die Gemeinde Zeiningen, dass er nachträglich ein Baugesuch ausfüllt. Unverständlich für den Mann, der seinem Ärger auf Facebook Luft macht.
«Von der Wiege bis zur Bahre – schreibt der Schweizer Formulare!»
Zu Bildern des ausführlichen Baugesuchs schreibt er: «Ich erstellte einen Hühnerhof, ohne die Gemeinde zu fragen! Jetzt muss ich ertragen, wozu der Amtsschimmel fähig ist!»
Und: «Von der Wiege bis zur Bahre – schreibt der Schweizer Formulare!»
Zu einem Bild seines Hühnerstalls meint er zudem: «Ihr werdet es nicht glauben: Für dieses Hühnerhäuschen verlangt die Gemeinde Zeiningen ein Baugesuch. Und fragt nach der Anzahl Wohnungen und Besucherparkplätzen!»
Einwohner fragte wegen Hühnerstall bei der Gemeinde nach
Der Tierfreund fühlt sich von der Gemeinde schikaniert, klagt er gegenüber dem Regionalsender «Tele M1».
Doch warum kam es überhaupt dazu, dass die Gemeinde Zeiningen auf den ohne Bewilligung gebauten Hühnerstall aufmerksam wurde?
Offenbar hatte ein anderer Einwohner auf der Gemeindeverwaltung nachgefragt, ob für den Bau eine Bewilligung eingegangen sei.
Nach einer Prüfung durch die Gemeinde wurde schliesslich klar: Der neue Hühnerstall liegt zu nahe an eine Kantonsstrasse. Und der Auslauf ist mit 36 Quadratmetern zu gross.
Tierfreund droht mit Hühnerschlachtung
Deshalb muss das Baugesuch nun her. Doch: Der Hühnerhalter weigert sich, dieses auszufüllen.
Er sieht nicht ein, weshalb es für einen Bau wie einen Hühnerstall überhaupt ein Baugesuch braucht.
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Und erklärt, dass er seine Hühner lieber schlachten würde, ehe er die Formulare ausfülle.
Kämpferisch meint er: «Bevor sie an einen schlechten Ort kommen, schicke ich sie in den Himmel.»
«Er muss nur das ausfüllen, was sein Hühnerhäuschen betrifft»
Die Gemeindepräsidentin von Zeiningen versucht derweil, die Lage zu beruhigen. Sie erklärt gegenüber «Tele M1», es sei für alle Bauten immer das gleiche Formular, das verschickt werde.
«Er muss nicht angeben, wie viele Angestellte er hat. Das ist nicht nötig», so die Gemeindepräsidentin.
«Er muss nur das ausfüllen, was sein Hühnerhäuschen betrifft.» Alles andere müsse nicht ausgefüllt werden.