Schock für eine Anwohnerin im Thurgau: Auf der Strasse findet sie tote Kanarienvögel und einen toten Zebrafink– in WC-Papier entsorgt.
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So hat eine Thurgauerin zwei tote Kanarienvögel und einen toten Zebrafink vorgefunden. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Anwohnerin aus Tänikon TG findet auf der Strasse drei tote Kanarienvögel.
  • Eine Tierschützerin vermutet, dass die Vögel getötet wurden.
  • Die Kantonspolizei Thurgau ermittelt.
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Eine Thurgauerin ist «völlig im Schock». Auf dem Weg zur Abfallentsorgung zwischen Tänikon und Ettenhausen TG macht sie einen grausigen Fund: Jemand hat drei tote Kanarienvögel in WC-Papier gewickelt und auf der Strasse entsorgt.

«Die Nacken sind gebrochen», schreibt die entsetzte Frau auf Facebook. Traurig: Auch ihr sechsjähriger Sohn war dabei, als sie «diese drei armen Seelen» vorfand.

«Liebe Leute, sowas kann man doch auch anders machen, oder? Einfach mit Respekt für Tier und Mensch», kritisiert die Frau.

Sie erinnert daran, dass es auch andere Wege gegeben hätte, die Vögel zu entsorgen. «Zum Glück hat mein Sohn sie respektvoll beerdigt.» Sie habe den Vorfall der Polizei gemeldet.

Polizei ermittelt

Die Nachbarschaft zeigt sich auf Facebook mindestens ebenso entrüstet. «Echt traurig, hoffentlich findet man diese Unmenschen!», meint ein User.

«Danke dem Buben, der die armen Wesen nun würdig beerdigt hat. Und danke der Mutter für die Meldung an die Polizei!», schreibt ein anderer.

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In WC-Papier eingerollt hat eine Thurgauerin tote Vögel entdeckt.
Tierschutz
Der Tierschutz vermutet, dass die Tiere getötet wurden.
Wellensittich
Die Frau, die die toten Tiere gefunden hat, ist schockiert – und hat den Fall der Polizei gemeldet.
Polizei
Diese ermittelt – es könnte sich um einen Fall der Tierquälerei handeln, wie der Tierschutz vermutet. (Symbolbild)

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt die Kantonspolizei Thurgau, dass sie in diesem Fall tätig sei. «Wir wurden auf die Bilder in einem Facebook-Post aufmerksam gemacht. Aktuell laufen weitere Abklärungen.»

Die Kapo ruft dazu auf, solche Beobachtungen jeweils umgehend auf dem Polizeiposten zu melden. Denn nur so könne sie im Anschluss dem Fall nachgehen und Abklärungen einleiten.

Tierschutz vermutet, dass Vögel getötet wurden

Auch beim Schweizer Tierschutz STS schrillen die Alarmglocken. Biologin Lucia Oeschger sagt zu Nau.ch, es sei zwar rechtlich okay, kleine Haustiere wie die Kanarienvögel und den Zebrafink im Hausmüll zu entsorgen. «Aus Tierschutzsicht ist das aber fragwürdig.»

Haben Sie schon einmal ein totes Tier aufgefunden?

Oeschger hegt zudem einen üblen Verdacht: «Bedenklich erachten wir bei diesem Fund, dass gleich drei Tiere miteinander entsorgt wurden. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Tiere nicht eines natürlichen Todes gestorben sind, sondern getötet wurden.»

Wird ein einzelnes Tier entdeckt, sei es gut möglich, dass es etwa an Altersschwäche gestorben sei. Sterben gleich mehrere Tiere gleichzeitig, ist das verdächtig. Für die Vermutung spricht auch die Beobachtung der Finderin: Sie glaubt, den Vögeln seien die Genicke gebrochen worden.

Tiere oft «unüberlegt angeschafft»

Oeschger betont: «Tiere dürfen nur fachgerecht und von Personen mit den notwendigen Kenntnissen getötet werden.» Wer einfach so einen Vogel tötet, mache sich der Tierquälerei strafbar.

Finde oder habe man ein Tier, das getötet werden muss, sollte man sich an eine Tierarztpraxis wenden. «Nur Tierärztinnen und Tierärzte können das Tier fachgerecht einschläfern und es von seinen Schmerzen erlösen.»

Der Vorfall im Thurgau sei kein Einzelfall: «Es kommt immer wieder vor, dass gerade kleine Heimtiere wie Vögel, Reptilien, Nager und Kaninchen ausgesetzt werden.» Das sei meistens ihr Todesurteil – «es ist Tierquälerei und verboten».

Das Problem: «Diese Tiere werden viel zu häufig unüberlegt angeschafft», erklärt Oeschger. Oft würden sie einfach «entsorgt».

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