Nach dem Verlust von zwei Nationalratssitzen bei den eidgenössischen Wahlen hat der Berner SVP-Präsident Werner Salzmann der Parteibasis ins Gewissen geredet.
Sie redeten der SVP-Parteibasis nach der Wahlschlappe ins Gewissen: Kantonalpräsident Werner Salzmann (links) und der scheidende Nationalrat Adrian Amstutz.
Sie redeten der SVP-Parteibasis nach der Wahlschlappe ins Gewissen: Kantonalpräsident Werner Salzmann (links) und der scheidende Nationalrat Adrian Amstutz. - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP verschaffte sich in den Wahlen zu wenig Gehör über politisch relevante Themen.
  • Die Wahlbeteiligung auf dem Land ging etwas zurück bei den letzten Wahlen.

Während in den rot-grünen Städten die Wahlberechtigten zahlreich an die Urne gingen, sei die Wahlbeteiligung auf dem Land gesunken, erörterte Salzmann an der Delegiertenversammlung der Kantonalpartei am Mittwoch in Kirchberg.

Während die Medien, allen voran SRF, im Vorfeld der Wahlen andauernd das Thema Klima beackerten, hätten beispielsweise Asylfragen keine Rolle gespielt. «Wir haben uns zu wenig klar Gehör verschafft», sagte Salzmann.

Der SVP gelang es nicht ihre Wähler anzusprechen

Es sei der Partei beispielsweise nicht gelungen, «laut genug zu sagen», dass der ländliche Raum am meisten unter «wirkungslosen Klimamassnahmen» leiden werde.

Salzmann zeichnete ein aus seiner Sicht düsteres Bild der kommenden Legislatur: Höhere Benzinpreise, Gelder, die in den öffentlichen Verkehr in den Städten fliessen, während der ländliche Raum immer mehr ausblutet. Senioren, die ihr Haus verkaufen müssen, weil sie sich grüne Klimavorschriften nicht mehr leisten können, und ein flächendeckendes Ausländerstimmrecht. Gewerbler, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie durch den Vaterschaftsurlaub belastet würden. Es brauche die SVP, die diesen Tendenzen entgegenwirke.

SVP Präsidium Werner Salzmann
SVP-Nationalrat Werner Salzmann kandidiert nicht für das SVP Präsidium. - Keystone

Wahlkampfleiter und alt Nationalrat Handruedi Wandfluh erklärte, dass der SVP nicht etwa der bewährte Stimmensammler und abtretende Nationalrat Adrian Amstutz bei den Wahlen gefehlt habe, die Volkspartei habe einen Sitz an die GLP verloren.

Nicht Zeit zum klatschen sondern zum «chrampfen»

Amstutz konnte an der Versammlung für seine langjährige Tätigkeit in der Grossen Kammer grossen Applaus entgegennehmen. Jetzt sei nicht Zeit zum Klatschen, sondern zum «chrampfe», redete auch Amstutz den Delegierten ins Gewissen. Zu allererst gelte es, dafür zu sorgen, dass Werner Salzmann im zweiten Ständeratswahlgang vom 17. November in die Kleine Kammer gewählt werde.

Es brauche die bürgerliche Standesvertretung, damit Rot-grün nicht einfach alle Mittel in die Städte umverteile und «alles an den sozialistischen Tropf hängt», sagte Amstutz.

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