Berner Schulhaus muss wegen Einsturzgefahr schliessen

Längst ist bekannt, dass das 150-jährige Schulhaus von Wiedlisbach BE saniert werden muss. Es mangelt an Brandschutz, Erdbebensicherheit und weist statische Probleme auf.

Wie sich nun herausstellt, ist das Problem aber sogar akut: Eine Messung hat ergeben, dass die Böden des Gebäudes bei starker Belastung gar einbrechen könnten.

Aufgefallen ist das Ganze wegen einer geplanten Feuerwehrübung in der Schule. Wegen ihr liess die Gemeinde das denkmalgeschützte Gebäude am Montag überprüfen. Und der Bericht war derart schlecht, dass es danach per sofort geschlossen wurde.

«Ein solches Risiko wollen wir nicht eingehen», sagt Gemeinderätin Katja Bevilacqua gegenüber der «Berner Zeitung». Für die Schüler bedeutet das erst einmal Unterricht im Freien, in anderen Räumlichkeiten der Gemeinde und dazu zwei Tage frei.

Dass das Primarschulhaus an Altersschwäche leidet, ist für die Gemeinde nichts Neues. Man habe bereits 2020 erste Massnahmen ergriffen und Expertenberichte in Auftrag gegeben, versichert Bevilacqua. Zwei Jahre später habe man dann erfahren, dass es Probleme gibt mit dem Brandschutz, der Erdbebensicherheit und der Statik.

Passiert ist bislang aber nichts. Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Sicherungskonzept abgelehnt, so Bevilacqua. Der Grund: Die Umsetzung hätte 900'000 Franken gekostet, «die Sicherheit hätte allerdings für lediglich weitere drei Jahre gewährleistet werden können».

Man wollte das Geld lieber in eine langfristige Sanierung investieren.

Für die Eltern soll heute Donnerstagabend ein Infoabend stattfinden. Wie es nach Pfingsten weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Eine Idee ist aber vorübergehender Unterricht in der alten Turnhalle der Gemeinde.