Basler Fasnachtsführer Rädäbäng erscheint künftig als digitale App
Der traditionelle Basler Fasnachtsführer Rädäbäng wechselt ins digitale Zeitalter.

Der Basler Fasnachtsführer Rädäbäng erscheint ab dem nächsten Jahr nicht mehr in gedruckter Form, sondern als kostenlose App.
Dort sind die Informationen neu dreisprachig, auf Baseldeutsch, Deutsch und Englisch abrufbar, wie das Fasnachts-Comité und Basel Tourismus am Montag mitteilten.
Die beiden entwickelten die App in Zusammenarbeit. «Wir suchten schon lange – nach der Pandemie sogar intensiv – nach einer Möglichkeit, den Fasnachtsführer Rädäbäng zeitgemässer, sprich digital zu gestalten», wird Stefanie Gloor vom Comité in der Mitteilung zitiert.
Die Zusammenarbeit mit Basel Tourismus habe es ermöglicht, dies finanziell und technisch zu stemmen. Das Comité bleibe aber weiterhin alleine verantwortlich für die Inhalte.
Digitalisierung des Traditionellen
Die neue App steht ab dem 29. Dezember 2025 kostenlos zum Download zur Verfügung. Vorgesehen sind unter anderem eine interaktive Karte mit Abmarschpunkten der Stammcliquen am Morgenstreich und die Cortège-Routen aller beim Comité angemeldeten Einheiten. Zudem sind auf der App Hintergründe zur Fasnacht sowie Service-Infos wie etwa zur Verpflegung, Unterkünften, Toiletten-Standorten und Verhaltensregeln zu finden.
Bisher war der Rädäbäng kostenpflichtig. Somit ist die Ausgabe 2025 die letzte auf Papier – sie war vor der Fasnacht für 9 Franken erhältlich. Mit der Digitalisierung endet die 125-jährige Geschichte des gedruckten Fasnachtsführers.
Ein Blick in die Vergangenheit
Er erschien erstmals 1911 für 20 Centimes als «Zugs-Verzeichnis zur Basler Fastnacht», wie von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesichteten Unterlagen aus dem Staatsarchiv Basel-Stadt hervorgeht. Das ein Jahr zuvor gegründete Fasnachts-Comité, damals noch «Fastnachts-Komitee» genannt, führte darin die teilnehmenden «Züge, Gruppen und Musiken» auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug das Verzeichnis zeitweise den Namen «Rädäbläm».
Die neue App ist nach den Event-Applikationen für den Eurovision Song Contest (ESC) und die Frauen-EM das dritte Grossprojekt im Bereich technischer Eventösungen, wie Basel Tourismus schreibt.