Avenir Social, der Berufsverband der Sozialen Arbeit Schweiz, fordert nach der Beendigung der ausserordentlichen Lage im Zuge der Corona-Krise konkrete politische Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen. Zwar seien kurzfristige Massnahmen zu deren Lösung ergriffen worden, langfristig seien diese aber nicht abgesichert.
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Eine Krankenschwester schliesst im Krankenhaus in Sion einen Behälter mit einer Probe eines Patienten, der auf das neuartige Coronavirus getestet wird. (Archivbild) - dpa
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Avenir Social nennt in einer Mitteilung vom Mittwoch «Regulierungsmassnahmen für Sans-Papiers, griffige Massnahmen bei den Sozialversicherungen, um zu verhindern, dass Selbstständige, Arbeitslose und Ausgesteuerte auf die Sozialhilfe angewiesen sind», und «die Umsetzung der Forderungen des Frauenstreiks und die seit 1981 in der Verfassung festgehaltene Gleichstellung von Frau und Mann».

Die Corona-Krise habe Ungleichheiten und Lücken im Netz der Sozialen Sicherheit in der Schweiz offengelegt, heisst es weiter. Diese seien zwar bereits vor der Corona-Pandemie bekannt gewesen, es habe aber an der Bereitschaft und dem politischen Willen, eine Lösung dafür zu finden, gefehlt.

Im internationalen Vergleich habe sich gezeigt, dass ein gut ausgebauter Sozialstaat besser vor den Auswirkungen einer Pandemie schützen könne. Gleichzeitig seien die Lücken des Systems offenkundig geworden.

Avenir Social fordert deshalb unter anderem eine nationale Harmonisierung der Sozialhilfe «unter der Voraussetzung eines existenzsichernden Leistungsanspruchs». Zudem sollen durch die Kantone die notwendigen Ressourcen für den erwarteten Anstieg von Sozialhilfebeziehenden bereitgestellt werden.

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