Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zahlen laut einer Comparis-Analyse doppelt so hohe Prämien bei ihrer Autoversicherung wie Schweizer.
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Je nach Herkunft kostet die Autoversicherung deutlich mehr. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ausländische Versicherte zahlen in der Schweiz deutlich höhere Prämien.
  • Das ergibt eine Analyse des Vergleichsportals Comparis.
  • So können die Zuschläge je nach Nationalität und Versicherung doppelt so hoch ausfallen.

Ausländische Personen zahlen bei ihrer Autoversicherung durchschnittlich bis zu 61 Prozent mehr als Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer. Je nach Anbieter werden die Differenzen noch extremer. Das ergibt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes Comparis. So zahlen ausländische Versicherte je nach Versicherung fast doppelt so hohe Prämien.

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Personen aus dem Kosovo, Albanien, Serbien und der Türkei müssen bei der Autoversicherung besonders tief in die Tasche greifen. - Comparis

Besonders tief in die Tasche müssen Personen aus dem Kosovo. Sie bezahlen im Schnitt 61 Prozent höhere Prämien für eine Vollkaskoversicherung. Menschen mit albanischer und serbischer Nationalität zahlen rund 60 Prozent mehr. Türkische Staatsangehörige sind von einem Prämienzuschlag von rund 57 Prozent betroffen.

Ausländische Personen zahlen fast das doppelte

Ein Blick auf die Angebote der verschiedenen Versicherungen verschärft das Bild noch weiter. So zahlen Menschen aus dem Kosovo, Albanien, Serbien und der Türkei den höchsten Zuschlag. Mit 89 beziehungsweise 88 Prozent verlangen Basler Versicherungen und TCS fast doppelt so viel, wie von Schweizer Fahrerinnen und Fahrern. Nur Generali hat keinen Prämienzuschlag für Personen ausländischer Staatsangehörigkeit.

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Die Prämienzuschläge variieren je nach Autoversicherung. - Comparis

Versicherer würden für die Prämienberechnung in der Regel zwar ähnliche Statistiken heranziehen, erklärt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Der Faktor Nationalität werde jedoch je nach Anbieter unterschiedlich stark gewichtet.

Autoversicherung schätzt Menschen nach Peers ein

«Die Prämie mag zwar für einzelne Individuen unfair erscheinen», führt Auer weiter aus. «Aber das Wesen der Versicherung ist nun einmal die Risikosolidarität.» Für die Prämien würden Statistiken gebraucht, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts und somit des Risikos für die Autoversicherung zu ermitteln.

Auch wenn eine Lenkerin oder ein Lenker stets unfallfrei unterwegs sei, werde die Person dennoch aufgrund seiner Peers eingeschätzt. Deshalb bezahle er oder sie möglicherweise eine höhere Prämie.

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