Automatisiertes Containerlager der Armee in Emmen LU eingeweiht
Die Schweizer Armee hat ein neues, vollautomatisches Containerlager eingeweiht. Es soll ab Juni in Betrieb genommen werden.

600 Container haben Platz im neuen Containerstützpunkt Emmen LU des Armeelogistikcenters Othmarsingen AG. Der Neubau soll ab Juni in Betrieb genommen werden. Am Freitag wurde er an einer Schlüsselübergabe eingeweiht.
In den Containern lagert Armeematerial für die ganze Schweiz. Darunter Küchenmaterial, Desinfektionscontainer oder Telekommunikation. Der Verantwortliche des Bundesamts für Rüstung Armasuisse, Christian Rutz, übergab am Freitag die Schlüssel an die Nutzenden vom Armeelogistikcenter Othmarsingen, zu dessen Aussenstelle Emmen der Containerstützpunkt gehört.
Der Neubau kostete das Bundesamt rund 30 Millionen Franken. Die Bauzeit dauerte 21 Monate. Christian Rutz nannte das Lager «eine einzigartige Anlage in Europa».
Vollautomatische Logistik revolutioniert
Der Betrieb erfolgt voll automatisiert. Ein Regalbediengerät bewegt auf Basis einer Software die Container, die in einer über 100 Meter langen und 25 Meter hohen Halle lagern. Sechs Container können darin aufeinander gestapelt werden, jeweils in Paaren hintereinander.
Innert vier Minuten kann das Regalbediengerät jeden Container des Lagers bereitstellen und bei Bedarf auf einem Drehtisch neu ausrichten. Das Drehgerät selbst ist 60 Tonnen schwer, die Container wiegen maximal 16 Tonnen.
Gemäss Urs Lustenberger, Chef des Armeelogistikzentrums Othmarsingen, soll das automatisierte Lager ab Juni in Betrieb genommen werden. Acht Mitarbeitende werden den Containerstützpunkt unterhalten.
Kein Personalabbau trotz Automatisierung
Lustenberger sagte gegenüber Keystone-SDA, die Automatisierung soll helfen, «Effizienz zu gewinnen». Dies bedeute jedoch keinen Personalabbau am Standort Emmen.
Insgesamt beschäftigt die Aussenstelle 110 Mitarbeitende, davon 14 in Ausbildung.
Bereits seit zwei Jahren betreibt die Armee ein automatisiertes Containerlager in Thun. Damit habe man positive Erfahrungen gemacht, so Lustenberger. Diese seien auch in die Erstellung des nun eingeweihten, grösseren Containerlagers in Emmen eingeflossen.
Nachhaltigkeit im Fokus: Photovoltaikanlage auf dem Dach
Neben der Automatisierung hob Rutz die Photovoltaikanlage auf dem Dach hervor, welche mit 1260 Panels jährlich rund 500'000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht etwa dem Bedarf von 125 Haushalten, der zum Eigenverbrauch des Verteidigungsdepartements (VBS) produziert wird.
Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde der Bau symbolisch eingeweiht. Neben Vertretern der Armee war auch die Emmer Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger (FDP) anwesend.
Zuvor befand sich auf dem Standort des Containerlagers eine Lagerhalle. Gebaut wird auf dem Areal der Logistikbasis in Emmen weiterhin. Unter anderem eine neue Fahrzeugwerkstatt soll entstehen. Andere Gebäude des Stützpunkts werden saniert. Der Umbau soll im Juni 2028 abgeschlossen sein.