Der Bundesrat will zuerst Personen in der Schweiz impfen. Auslandschweizer fühlen sich dadurch benachteiligt. Die Organisation Swisscommunity fordert Zugang.
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Auch wenn die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe bei der neuen Corona-Variante Omikron nach bisher bekannten Daten geringer sein könnte: Die Impfung bleibt auch in diesem Fall die beste Option. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat priorisiert bei der Impfung die in der Schweiz lebenden Personen.
  • Für die Auslandschweizer-Organisation Swisscommunity ist dies jedoch nicht akzeptabel.
  • Sie fordern von der EDA in einem Schreiben, die Impfung vor Ort zu ermöglichen.
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Personen in der Schweiz haben laut dem Bundesrat Vorrang bei der Impfung gegen das Coronavirus. Auslandschweizer sollen ab dem Herbst Zugang zu einer Impfung erhalten. Diese sehen sich dadurch aber benachteiligt. Die Auslandschweizer-Organisation Swisscommunity will laut dem SRF nun gegen diese «verletzte Rechtsgleichheit» vorgehen.

Auslandschweizer sollen nicht bis Herbst warten

«In der Schweiz lebende Personen stehen bei der Impfung im Vordergrund», heisst es in der Corona-Strategie des Bundesrates. Erst danach können Auslandschweizer berücksichtigt werden und das werde «nicht vor Herbst 2021 der Fall sein». Der Präsident von Swisscommunity, Remo Gysin, zeigt sich gegenüber dem SRF verärgert darüber: «Aus unserem Blickwinkel ist das eine klare Verletzung der Rechtsgleichheit.»

Gerade auch, weil viele der Kantone mittlerweile vermehrt freibleibende Impftermine melden. Zudem herrscht in vielen Ländern eine Notsituation, womit Personen aus dem Ausland derzeit keine Impfung erhalten. Gysin verweist dabei auf Frankreich, das für seine in Thailand lebenden Bürger eine Impfung anbietet. Auch die Schweiz müsse das für seine Bürger organisieren und «nicht erst im Herbst».

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Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seinen Hauptsitz im Bundeshaus West. (Archivbild) - Keystone

«Gemäss den gültigen Kaufverträgen können die vom Bund beschafften Impfdosen ausschliesslich in der Schweiz verwendet werden», argumentiert das EDA. Impfstoffe können also nicht einfach so ausgeflogen werden. Man würde aber eine Abgabe im Ausland zurzeit mit den Herstellern klären, berichtet das SRF weiter.

Zudem würden rund 90 Prozent der Auslandschweizer in Ländern wohnen, wo eine Impfung vor Ort möglich sei. Das genügt der Swisscommunity aber nicht, weshalb ein schriftlicher Hilferuf ans EDA abgesetzt wurde.

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