Auch Junge werden Opfer von Onlinebetrug
Die Dunkelziffer im Bereich Cyberbetrug ist sehr gross, weil die Opfer den Vorfall meist nicht bei der Polizei melden. Eine Studie liefert neue Erkenntnisse.

Das Wichtigste in Kürze
- Cyberkriminalität stellt in der Schweiz ein grosses Problem dar.
- Opfer verlieren oft über 1000 Franken, was zu einer hohen emotionalen Belastung führt.
- Die Betroffenen melden den Vorfall jedoch in den meisten Fällen nicht.
Während sich Jüngere um Cyberbelästigung sorgen, haben ältere Leute Angst vor Angriffen auf die Infrastruktur und Fake News. Wie eine neue Studie zeigt, wird Cyberkriminalität in der Gesellschaft mittlerweile als zweitgrösste Herausforderung gesehen – direkt nach den Krankenkassenprämien.
Im Auftrag der Versicherung Axa hat das Forschungsinstitut Sotomo zwischen Februar und März 1706 volljährige Leute aus der Schweiz befragt. Dabei kam heraus, dass hierzulande jeder siebte Erwachsene schon mal Geld durch Cyberbetrug verloren hat.
Oft verloren die Opfer über 1000 Franken, was bei einem Grossteil für eine hohe emotionale Belastung sorgte. Trotzdem wandten sich von ihnen nur 46 Prozent an die Polizei.
Betroffene melden Betrug aus Scham nicht
Bei den Leuten, die einen geringeren finanziellen Schaden erlitten, meldeten sogar weniger als ein Drittel den Vorfall der Polizei. Ein Grund dafür könnte sein, dass laut der Kriminalstatistik im Jahr 2024 nur 14 Prozent der Straftaten aufgeklärt werden konnten.
Viele Betroffene melden den Vorfall jedoch auch aus Scham, auf die Betrugsmasche hereingefallen zu sein, nicht. Damit die Polizei die Zusammenhänge mit anderen Fällen herstellen kann, wäre es jedoch wichtig, dass alle Fälle gemeldet werden.

Ein Drittel der Personen, die über 1000 Franken erlitten, haben laut der Studie probiert, die Täterschaft zu konfrontieren.
Weiter ist spannend zu sehen, dass es nicht die älteren Leute sind, die am meisten auf Cyberbetrugsmaschen hereinfallen. Die meisten Betroffenen sind zwischen 18 und 29 Jahren alt.