Afghanische Flüchtlinge sollen in der Schweiz eine vorläufige Aufnahme erhalten. Dies fordert das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich».
Afghanistan
Menschen laufen zum Flughafen, um aus Afghanistan zu fliehen, nachdem Gerüchte aufkamen, dass das Ausland Menschen auch ohne Visum evakuiert, 16. August 2021. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich» kämpft für afghanische Flüchtlinge.
  • In einem offenen Brief an den Bund fordert die Organisation eine vorläufige Aufnahme.
  • Der Bundesrat solle diese Nachricht auch an das afghanische Volk übermitteln.

Angesichts der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan brauchen die in der Schweiz befindlichen afghanische Flüchtlinge mindestens eine vorläufige Aufnahme. Die Aussetzung von Rückführungen sei eine kurzfristige Massnahme, die Lage in Afghanistan dürfte sich aber nicht schnell bessern. Das schreibt das «Bündnis unabhängiger Rechtsarbeit im Asylbereich».

Der vorläufige Aufenthalt sollte den hier befindlichen Afghaninnen und Afghanen gewährt werden. Und zwar unabhängig davon, ob sie sich in einem laufenden Asylverfahren befinden oder nicht. Dies fordert das Bündnis in einem offenen Brief. Dieser richtet sich an das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement, das Staatssekretariat für Migration und das Parlament.

Nachzug mit humanitärem Visa

Die Schweiz sollte den Angehörigen von in der Schweiz lebenden afghanischen Staatsangehörigen mittels humanitärer Visa den Familiennachzug erlauben. Und zwar nach dem Vorbild der Aktion für Syrien 2013. Diese Möglichkeit sollte gemäss der Organisation dringend auf alleinstehende verwandte Frauen und Mädchen ausgedehnt werden.

In Anbetracht der Notlage solle der Bundesrat eine Nachricht an das afghanische Volk übermitteln. Und alle, die sich dort für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. International müsse der Bundesrat zur Aufnahme von Geflüchteten aufrufen und als gutes Beispiel vorangehen.

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