Nach anderthalb Jahren pandemiebedingter Pause findet die Kunstmesse Art Basel diese Woche wieder statt. Marc Spiegler, Global Director der weltweit führend Kunstmesse, rechnet vor dem Hintergrund des soliden Kunstmarkts mit einem erfolgreichen Wiederbeginn.
Art Basel. Hier die Unlimited Preview.
Art Basel. Hier die Unlimited Preview. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise hat dem Kunstmarkt und damit auch der Art Basel wenig anhaben können.

Dieser Ansicht ist zumindest Marc Spiegler, Global Director der Kunstmesse. Am (heutigen) Montag trafen sich die geladenen VIPs zum Prolog in den Hallen der Art Basel Unlimited, wo Grosskunstwerke zur Schau gestellt werden. Am Dienstag geht es dann los mit den First Choice- und Preview-Anlässen, bis ab Freitag auch das breite Publikum zugelassen sein wird.

Die Art Basel hat die pandemiebedingte Pause genutzt, um das Online-Angebot mit virtuellen Viewing Rooms und dergleichen mehr massiv auszubauen. Mit Erfolg, wie die wachsenden Verkäufe über das Internet zeigen - der Anteil der digitalen Kanäle beträgt gemäss einer Marktstudie der Art und der UBS mittlerweile 33 Prozent. «Das Digitale wird aber niemals ein Ersatz für die physische Auseinandersetzung mit Kunst sein», sagte Spiegler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Sammlerinnen und Sammler kämen wie auch die Galerien nicht nur zum Kaufen und Verkaufen an die Messe, so Spiegler weiter. «Sie brauchen unsere Messen, um Ideen auszutauschen, bestehende Beziehungen zu vertiefen und neue Verbindungen und Projekte zu entwickeln.» Das habe sich am anhaltend grossen Interesse der Galerien gezeigt, an der Messe teilnehmen zu können. 97 Prozent hätten sich wieder angemeldet, 272 Galerien aus 33 Ländern seien vertreten.

Auch bei den Sammlerinnen und Sammlern geht Spiegler von einem regen Interesse aus, obwohl die Reisewarnung, welche die USA für die Schweiz ausgegeben haben, den Gästeansturm aus Übersee etwas dämpfen könnte. Viele der wichtigsten Sammlerinnen und Sammler hätten ihre Teilnahme an der Art Basel bestätigt. Aus den USA habe man Zusagen erhalten, wenn auch weniger als in vergangenen Jahren.

Für eine zuversichtliche Stimmung sorgen die Resultate der am 9. September veröffentlichten Marktstudie der Art Basel und der UBS. Gemäss dieser stiegen die durchschnittlichen Ausgaben der reichen Sammlerinnen und Sammler im vergangenen Jahr um 10 Prozent. In der ersten Jahreshälfte 2021 sei ein weiterer Anstieg um 42 Prozent verzeichnet worden.

Viel Hoffnungen setzt man in die kauffreudige Millenial-Generation. Die wohlhabenden Sammlerinnen und Sammler, die in den 1980er- und 1990er-Jahren geboren wurden, haben gemäss Studie dreimal so viel Geld für Kunstwerke ausgegeben wie die älteren Generationen. «Wir rechnen damit, viele dieser Millennials in Basel zu sehen», so Spiegler - darunter Sammlerinnen und Sammler der Crypto/NFT-Szene, die mit Käufen von rein digitalen Kunstwerken in Millionenhöhe für Schlagzeilen sorgt.

Parallel zur Kunstmesse Art Basel finden die Ausstellungen Swiss Art Awards 2021 und Swiss Design Awards 2021 statt. Dort werden die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger der Schweizer Kunst- sowie der Schweizer Designpreise gezeigt. Die Auszeichnungen werden vom Bundesamt für Kultur (BAK) vergeben.

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