Die diesjährige Sicherheitsstudie der Militärakademie der ETH Zürich zeigt, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer so sicher fühlen wie nie zuvor. Allerdings wünschen sie sich, dass der Linksextremismus stärker bekämpft wird. Und: Gewinner sind die Medien.
Linksextremismus soll stärker bekämpft werden - Nau

Der Soziologe hat hierfür zwei Erklärungen. Einerseits höre man aus dem Ausland viel von Fake-News. Im Vergleich dazu vertrauen die Eidgenossen den eigenen Medien und haben das Gefühl, dass sie gut arbeiten. Andererseits musste sich die Schweiz im Rahmen der NoBillag-Initiative mit der Qualität der Medien befassen. Die Ablehnung der Initiative sei ein Vertrauensbeweis für die Medien gewesen.

Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich nicht nur sehr sicher, sondern schaut auch optimistisch in die Zukunft - jedenfalls was die Schweiz betrifft. Ganz anders beim Weltgeschehen: Dort rechnet das Volk mit schwierigen Zeiten.

Dieses Unterscheiden zwischen der Innen- und der Aussenpolitik sei ein interessanter Fakt, sagt Tibor Szvircsev Tresch, Dozent für Militärsoziologie an der ETH Zürich. Denn: «In den heutigen Zeit der Globalisierung kann man diesen Unterschied eigentlich fast nicht mehr machen.»

Die Befragten schätzen die Sicherheit in der Schweiz seit 1993 immer höher ein.
Die Befragten schätzen die Sicherheit in der Schweiz seit 1993 immer höher ein.
Hingegen schätzen sie die Sicherheit im Ausland zunehmend pessimistisch ein.
Hingegen schätzen sie die Sicherheit im Ausland zunehmend pessimistisch ein.

Linksextremismus ist präsenter

Der Wunsch nach einer stärkeren Bekämpfung des Rechtsextremismus verharrt mit 80 Prozent auf hohem Niveau. 68 Prozent wünschen sich, dass der Linksextremismus stärker bekämpft wird. Dies sind deutliche vier Prozent mehr als im Vorjahr. Szvircsev erklärt sich diese Zunahme damit, dass der Linksextremismus öffentlichkeitswirksamer ist. Sprich, man hört mehr darüber als über den Rechtsextremismus, der eher versteckt agiert.

Wem vertrauen die Schweizer?

An erster Stelle in Sachen Vertrauen kommt in der Schweiz nach wie vor die Polizei, gefolgt von den Gerichten und dem Bundesrat. Erstmals seit Messbeginn sind die Medien in der Vertrauensliste nicht mehr an letzter Stelle. Sie überholen punkto Vertrauen die politischen Parteien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 95 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich sicher.
  • Mehr als noch im Jahr zuvor wünscht sich das Volk, dass der Linksextremismus bekämpft wird.
  • Erstmals vertrauen die Schweizerinnen und Schweizer mehr den Medien als den politischen Parteien.
Das Vertrauen in die Schweizer Institutionen ist unterschiedlich.
Das Vertrauen in die Schweizer Institutionen ist unterschiedlich. - Sicherheit 2018/Nau
Die diesjährige Sicherheitsstudie der ETH Zürich und der Militärakademie zeigt, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer so sicher fühlen wie nie zuvor.

Gute Chancen für neue Kampfjets?

Verteidigungsminister Guy Parmelin malte diese Woche ein düsteres Szenario für die Schweiz, sah sogar einen Krieg auf Europa zukommen. Aus diesem Grund sei es notwendig, in die Schweizer Luftwaffe und damit in neue Kampfjets zu investieren.

Doch: 95 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich sicher in der Schweiz. Insgesamt bewertet die Schweizer Bevölkerung die Armee positiv: Mit 81 Prozent wird der Notwendigkeit der Schweizer Armee überdurchschnittlich stark zugestimmt.

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