Anwalt half bei Kindsentführung – Berufsverbot in Bern!
Ein Anwalt wurde in Bern wegen Unterstützung einer Kindsentführung mit einem Berufsverbot belegt. Es ist ein seltener, aber drastischer Fall.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegenüber einem Berner Anwalt wurde ein Berufsverbot für sechs Monate ausgesprochen.
- Grund dafür ist seine Rolle bei einer Kindsentführung.
- Er half einer Mutter mit ihrem damals einjährigen Kind, in Spanien unterzutauchen.
Ein Berner Anwalt darf während sechs Monaten keine Klienten vor Gericht vertreten. Grund dafür ist seine Rolle bei einer Kindsentführung im Jahr 2015.
Die Anwaltsaufsichtsbehörde hat gegen den Juristen ein befristetes Berufsverbot ausgesprochen – eine Massnahme für schwere Pflichtverletzungen.
Das Verfahren zog sich laut einem Bericht von «ajour» wegen Sistierungen und Weiterzügen über zehn Jahre hin.
Flucht nach Spanien mithilfe des eigenen Anwalts
Die entführte Tochter war erst gut ein Jahr alt, als ihre Mutter 2015 untertauchte. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Biel wollte das Mädchen in einer Pflegefamilie unterbringen.

Daraufhin floh die Mutter mit dem Kind nach Spanien. Der Anwalt habe sie «organisatorisch, finanziell und psychisch» unterstützt, schreibt «ajour».
Freiheitsstrafe von 24 Monaten
Für sein Verhalten wurde der Jurist rechtskräftig mit einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten belegt. Doch auch berufsrechtlich blieb es nicht folgenlos.
Im Februar 2025 äusserte sich der Anwalt im Verfahren der Anwaltsaufsichtsbehörde. Er sei heute arbeitsunfähig und wolle nie wieder so handeln wie damals.